Der negative Effekt der Traumata auf das Herz könnte über die Schiene des Schlafes laufen, heißt es vonseiten der Forschenden.
Gesundheitsdaten von über 100.000 Kindern ausgewertet
Bei der Analyse von Gesundheitsdaten von über 100.000 Kindern in den USA zeigte sich zum einen, dass mehr als ein Drittel nicht die von Expertinnen und Experten empfohlene Menge an täglichem Schlaf erhält (Empfehlungen siehe Infobox weiter unten). Unzureichender oder übermäßiger Schlaf gilt grundsätzlich als Risikofaktor für die Herzgesundheit.
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Schon in früheren Studien konnte zudem nachgewiesen werden, dass negative Kindheitserfahrungen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und/oder Schlaganfälle im späteren Leben verbunden sind.
Für die neue Erhebung untersuchte man nun den Zusammenhang zwischen der Schlafdauer und negativen Kindheitserfahrungen.
Es zeigte sich, dass
- mehr als ein Drittel der über 100.000 Kinder, wie bereits erwähnt, die empfohlenen Schlafnormen nicht einhielt – sie bekamen also entweder nicht genug oder zu viel Schlaf.
- bei Kindern mit mehr negativen Kindheitserfahrungen die Wahrscheinlichkeit größer war, dass sie zu viel oder zu wenig schliefen.
- jedes zusätzliche traumatische Ereignis die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind ein bis zwei Stunden weniger oder über als eine Stunde mehr als empfohlen schlief, deutlich erhöhte.
Negativen Auswirkungen von schlechtem Schlaf verstärkt
"Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass traumatische Erlebnisse in der Kindheit die negativen Auswirkungen von unzureichendem oder übermäßigem Schlaf auf die Herzgesundheit verstärken können", wird Hauptautorin MinKyoung Song von der Oregon Health & Sciences University School of Nursing in einer Aussendung dazu zitiert.
Kinder, die zu wenig oder zu viel Schlaf bekommen, würden wahrscheinlich auch im Erwachsenenalter nicht die richtige Menge an Schlaf bekommen. Mitarbeitende im Gesundheitswesen wie auch Eltern und Betreuungspersonen sollten sich "bewusst sein, dass unzureichender Schlaf mit negativen Auswirkungen auf die kardiovaskuläre Gesundheit verbunden ist". Song plädiert für ein "frühzeitiges Eingreifen, um die fortschreitenden negativen Auswirkungen zu bekämpfen, die suboptimaler Schlaf auf kardiovaskuläre Prozesse und Stoffwechselprozesse haben kann".
Allerdings, auch das betont das Team um Song, sind die Ergebnisse in ihrer Aussagekraft teilweise beschränkt. So stützt sich die Erhebung etwa auf Fragebögen, die von Eltern bzw. Erziehungsberechtigten ausgefüllt wurden. Hier könnten fehlerhafte Angaben Verzerrungseffekte begünstigt haben.
Die vorliegenden Daten können außerdem nur einen Zusammenhang nahelegen. Dass Kindheitstraumata wirklich für Herzprobleme in höherem Alter verantwortlich sind, konnte nicht bewiesen werden.
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