Kinderpsychiatrie: Triage ist bereits Alltag

Kinderpsychiatrie: Triage ist bereits Alltag
Zu wenige Fachärzte und zu wenige Betten im stationären Bereich sorgen für lange Wartezeiten bei psychischen Erkrankungen.

Für Kinder und Jugendliche, die unter psychischen Erkrankungen leiden, heißt es schon länger: Bitte warten. Plätze in stationären oder ambulanten Kliniken sind mit langen Wartelisten belegt, Fachärzte fehlen, Kassenplätze für Psychotherapie ebenso. Kinder und Jugendliche warten sechs bis neun Monate auf einen stationären Aufenthalt, auf einen Ersttermin bei einem Kinder- und Jugendpsychiater drei bis vier Monate, auf einen Kassen-Psychotherapieplatz sechs bis 18 Monate.

Nur wenn eine Gefährdung vorliegt, können sie für wenige Nächte aufgenommen werden, berichtet die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (ÖGKJP). Wann eine solche Krise vorliegt, wird nach Triage-Regeln entschieden – eine für alle Seiten belastende Situation. "Für die Betroffenen heißt das eine hohe Krankheitslast, die bei nicht entsprechender Behandlung mit einer hohen Rate an Chronifizierung einhergeht. Die Pandemie hat die ohnehin angespannte Situation sehr verstärkt und wie ein Brennglas gewirkt“, sagte Kathrin Sevecke, Präsidentin der ÖGKJP und Direktorin der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Innsbruck. Nach zweieinhalb Jahren Pandemie sei etwa jeder dritte Jugendliche mit Belastungen konfrontiert.

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