Geschlechter-Debatte bei Olympia: "Nicht verwunderlich, dass es zu Problemen kommt"

Imane Kelif bei den Olympischen Spielen
Boxerin Khelif lässt bei den Olympischen Spielen eine alte Debatte hochkochen. Eine Expertin erklärt, warum die Klassifizierung männlich/weiblich fehlerbehaftet ist.

46 Sekunden so lange dauerte der Boxkampf zwischen Imane Khelif und Angela Carini im Rahmen der Olympischen Spiele am Donnerstag in Paris. 

Dass die Italienerin scheinbar keine Chance gegen die 1,78 Meter große Algerierin hatte, laut eigenen Angaben sogar "um ihr Leben" fürchtete, löste eine hitzige Debatte in den sozialen Medien aus.

"Hier schlägt ein Mann eine Frau", echauffierten sich unter anderem Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sowie "Harry Potter"-Autorin J. K. Rowling.

Imane Khelif: laut IOC "keine Transgender-Angelegenheit"

Der vermeintliche Grund: Die 25-jährige Khelif wurde vom Internationalen Boxverband (IBA) im letzten Jahr im März wegen eines nicht bestandenen Geschlechtstests vor dem Finalkampf von den Weltmeisterschaften ausgeschlossen. Umar Kremlew, Präsident des Weltverbands IBA sagte der russischen Nachrichtenagentur Tass damals, bei Khelif seien "XY-Chromosomen nachgewiesen worden". 

Beweise für den nicht bestandenen Geschlechtstest legte die IBA keine vor. Auch wurde damals kein DNA-Test durch die IBA vorgenommen, sondern ein "anderes, anerkanntes Verfahren". "Das Resultat führte zum Ausschluss. Es war eindeutig und bleibt vertraulich", schreibt der Verband. 

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