Große US-Studie: Warum Moderna besser als Pfizer ist
Schon länger wird diskutiert, welcher der beiden mRNA-Impfstoffe besser ist. Zwar betonte das Nationale Impfgremium (NIG) mehrfach, dass beide gleich gut vor einem schweren Verlauf von Covid-19 schützen, und auch unterschiedliche Expertinnen und Experten sahen Unterschiede zwischen den beiden Vakzinen als gering an.
Dennoch gibt es bereits Studien, die etwa belegen, dass durch den Impfstoff von Moderna mehr Antikörper erzeugt werden und diese über die Zeit langsamer nachlassen als jene, die durch den Impfstoff von Biontech/Pfizer gebildet werden.
Tatsächlich sind beide effektiv. Eine neue Studie befeuert nun aber die Frage, ob Moderna nicht möglicherweise doch die bessere Wahl ist. US-amerikanische Forscherinnen und Forscher der University of Washington verglichen die beiden Impfstoffe direkt.
Sie teilten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie in zwei Gruppen – jene, die zweimal mit Biontech/Pfizer geimpft wurden und jene, die zwei Dosen Moderna erhalten hatten. Jede Gruppe umfasste rund 900.000 Personen, die jeweils auf eine Person der zweiten Gruppe abgestimmt war. Die Daten wurden im Schnitt über ein halbes Jahr ausgewertet, wobei auch die Delta-Welle erfasst wurde.
Weniger Spitalsaufenthalte
Die Ergebnisse: Jene, die mit Moderna geimpft wurden, hatten ein um 37 Prozent geringeres Risiko für einen Spitalsaufenthalt im Vergleich zu jenen, die den Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten hatten. Moderna-Empfänger hatten auch ein signifikant geringeres Risiko für eine Sars-CoV-2-Infektion. Diese Effekte bestanden über alle Altersgruppen, Vorerkrankungen sowie ethnische Gruppenzugehörigkeiten.
Die Unterschiede wurden mit zunehmender Beobachtungszeit immer größer. Dies deutet auf die bei Biontech/Pfizer schneller nachlassenden Antikörper hin, die frühere Studien gezeigt hatten.
Nicht signifikant war der Unterschied der Todesfälle in den beiden Gruppen. Die Studie kann hier nachgelesen werden.
Größere Menge mRNA
Diese Ergebnisse könnten mit der größeren Menge mRNA, die bei Moderna verabreicht wird, zusammenhängen. Während bei Moderna 100 Mikrogramm geimpft werden, sind es bei Biontech/Pfizer 30 Mikrogramm. Das ist der Hauptunterschied, der auch mit den höheren Antikörperspiegeln, die nach einer Impfung mit Moderna gemessen werden, in Zusammenhang gebracht wird.
Moderna hatte in eigenen Studien gezeigt, dass selbst die halbe mRNA-Menge, also 50 Mikrogramm, immer noch die Antikörperspiegel in die Höhe schnellen ließ.
Eine frühere Studie untersuchte, inwieweit das Kreuzen der beiden mRNA-Impfstoffe die Wirksamkeit verbesserte. Das heißt, nach zweimal Biontech/Pfizer die Auffrischung mit Moderna vorzunehmen oder umgekehrt, nach zweimal Moderna einmal Biontech/Pfizer aufzusetzen.
Es zeigte sich, dass der Effekt am größten bei der Kombination zweimal Biontech/einmal Moderna war. Generell führt Kreuzimpfen oft zu einer stärkeren Immunantwort, wie Erfahrungen mit anderen Impfstoffen, etwa jenen gegen Influenza, zeigen.
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