Ernährungsstudie: Wann wir essen bestimmt, was wir essen

Tasty pizza
Spätes Essen geht laut einer neuen Studie mit einer höheren Kalorienaufnahme sowie einer geringeren Lebensmittelqualität einher.

Sich gesund und möglichst ausgewogen zu ernähren – im Alltag lässt sich das oft nicht so leicht realisieren. Besser wär’s: Immerhin steht der langfristig übermäßige Konsum von Salz, Fett und Zucker (etwa über stark industriell verarbeitete Lebensmittel) erwiesenermaßen mit gesundheitlichen Problemen in Zusammenhang.

Eine Studie, die kürzlich bei einem internationalen Adipositaskongress, dem European and International Congress on Obesity, vorgestellt wurde, fügt der Debatte um gesunde Ernährung nun eine interessante neue Facette hinzu: Im Zuge der Studie unter der Leitung von Judith Baird von der britischen Ulster University in Northern Ireland offenbarte sich, dass Personen, die abends den größten Teil ihrer Kalorien konsumieren, tendenziell mehr davon essen und sich auch von Nahrung geringerer Qualität ernähren. Dauerhaft spätes Essen könnte demnach ungesunde Ernährung – und damit gesundheitliche Einschränkungen – bedingen.

Frühere Studien haben gezeigt, dass das menschliche Hungergefühl einem täglichen – durchaus unerwarteten – Rhythmus folgt: Während Menschen in der Nacht aufgrund ihres Schlafbedürfnisses längere Zeit keine Nahrung zu sich nehmen, wird dieses "Fasten" tagsüber oft durch Zwischenmahlzeiten gebrochen. Seinen Peak erreicht der Appetit Erhebungen zufolge um 20:00 Uhr abends – sobald der Großteil der Menschen nach getaner Arbeit zur Ruhe kommt.

Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen analysierte Baird Daten von 1.177 Erwachsenen, die von 2012 bis 2017 an der Umfrage teilnahmen. Die Forschenden stellten fest, dass die Teilnehmer nach 18:00 Uhr im Durchschnitt fast 40 Prozent der täglichen Nahrungsmenge konsumierten. Und: Menschen, die früher den größten Teil ihrer täglichen Essensration konsumierten, neigten dazu, im Laufe des Tages stetig weniger Kalorien zu sich zu nehmen. Menschen, die abends mehr Kalorien zu sich nahmen, neigten zudem dazu, sich deutlich schlechter zu ernähren.

Die Autoren sehen in ihren Erkenntnissen Potenzial: "Der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme kann ein wichtiges veränderbares Verhalten sein, das bei zukünftigen Ernährungsinterventionen berücksichtigt werden muss. Weitere Analysen sind jetzt erforderlich, um zu untersuchen, ob die Verteilung der Energiezufuhr und/oder die Art der am Abend konsumierten Lebensmittel mit Messungen der Körperzusammensetzung und der kardiometabolischen Gesundheit verbunden sind."

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