Das sind Warnsignale für Essstörungen bei Jugendlichen

Symbolbild: Teenager sind anfällig dafür, ein negatives Körperbild zu entwickeln
Hinweise auf eine Erkrankung bietet meist das Verhalten und weniger die Figur. Expertin Claudia Fuchs im Interview (mit Video).

„Ich hab mir schon auf dem Heimweg etwas zu essen geholt, ich brauch nichts mehr, danke.“ – Sätze wie dieser können ein Warnsignal für eine mögliche Essstörung bei Jugendlichen sein. Aber die Hinweise sind vielfältig und oft schwer von normalen pubertären Verhaltensauffälligkeiten zu unterscheiden.

Indikator Nummer Eins sind jedenfalls nicht Veränderungen an der Figur, sondern im Verhalten.  Lassen die Kinder immer öfter gemeinsame Familienessen aus oder ist der Vorratsschrank plötzlich geplündert, könnte das ein Alarmzeichen sein. „Weitere Indizien können eine starke Zurückgezogenheit des Kindes, ein veränderter Freundeskreis oder auch Selbstverletzungen sein“, erklärt Psychotherapeutin Claudia Fuchs vom Kompetenzzentrum „so what“.

Fokus auf das Wohlbefinden lenken

Wichtig: Nicht wegschauen, sondern versuchen ins Gespräch zu kommen. „Legen Sie den Fokus nicht auf das Essverhalten, sondern beginnen Sie ein generelles Gespräch mit den Fragen: Was ist denn los? Wie geht es dir denn? – Dort liegt auch meistens die Wurzel des Problems.“

Hinter Essstörungen stecken meist vielmehr Sehnsuchtsstörungen, erklärt Fuchs. Denn die Gründe für eine solche Krankheit liegen oft tiefer:  „Essstörungen sind psychosomatische Erkrankungen, meistens geht es dabei um das Selbstwertgefühl, Orientierungslosigkeit oder gefühlte Einsamkeit.“

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