Neue Covid-Variante XEC in Österreich auf dem Vormarsch

Eine kranke Frau liegt im Bett.
Die Variante entstand in Deutschland und führt laut Berichten zu einem besonders starken Krankheitsgefühl bei Infizierten.

In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Atemwegsinfekte in Österreich stark ein, ein Teil davon geht auf Covid-19 zurück. Viele berichten von besonders starken Krankheitssymptomen. Häufig verlaufen aktuelle Infektionen eher ähnlich einer Grippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Husten. 

Die stärkeren Symptome sind womöglich Kennzeichen der derzeit stark verbreiteten Corona-Variante XEC. Sie wurde bereits im heurigen Juni in Deutschland registriert und ist dort bereits die vorherrschende Variante. 

"Im Moment liegt sie in Deutschland bei 50 bis 60 Prozent. Bei uns im Land sind die letzten Daten vom 2. Oktober, da war sie bei 22 Prozent und hochgerechnet, wenn man sich die Steigerungsraten anschaut, müssten wir jetzt bei 40 bis 50 Prozent von XEC liegen", sagte Molekularbiologe Ulrich Elling im Ö1 Morgenjournal am Donnerstag. Unter weiter: "Das heißt, sie wird in den nächsten ein, zwei Wochen dominant sein."

Vermehrt Magen-Darm-Probleme?

XEC steht unter Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation WHO und soll neben stärkeren Symptomen auch verstärkt zu Magen-Darm-Problemen führen. Dies bestätigte Elling nicht: "Es wird immer wieder berichtet, dass irgendeine Variante spezielle Symptome hat, aber das sind eher Anekdoten und Einzelberichte. Man darf auch nicht vergessen, dass momentan eine relativ hohe Aktivität von anderen Viren herrscht."

XEC ist eine Sublinie der Variante JN.1, einem Omikron-Abkömmling. Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass XEC gegenüber anderen zirkulierenden Varianten einen Wachstumsvorteil aufweist. Das von XEC ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit wird vom RKI jedoch weiterhin als gering eingestuft.

Impfung für alle ab zwölf Jahren empfohlen

Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bietet die Impfung. In Österreich wird die Grundimmunisierung sowie die Auffrischung allen ab zwölf Jahren empfohlen, insbesondere Risikopersonen wie Personen mit chronischen Erkrankungen oder Gesundheitspersonal, sowie Menschen ab 60 Jahren. Zugelassen ist der Impfstoff für alle ab fünf Jahren.

Seit dieser Woche ist in Österreich ein neu angepasster Impfstoff verfügbar. Er richtet sich gegen die Omikron-Variante KP.2. Laut Gesundheitsministerium sind rund 200.000 Dosen verfügbar, weitere werden erwartet. "Der Unterschied zwischen den Impfstoffen ist nicht sehr groß. Beide Impfstoffe (auch der an die vorherig vorherrschende Variante angepasste, Anm.) sind an relativ aktuelle Varianten angepasst. Jener gegen KP.2 sollte noch etwas besser schützen als jener gegen JN.1. Wichtig ist: Nicht der Impfstoff schützt, sondern die Impfung. Das heißt, wir sollten die Menschen auch impfen, sonst sind sie nicht geschützt", betonte Elling. 

Bisher nahmen laut Daten des Gesundheitsministeriums jedoch im heurigen Jahr nur 150.000 Menschen die Möglichkeit einer Covid-Impfung in Anspruch. 

Auffrischung sechs bis zwölf Monate nach letzter Infektion bzw. Impfung

Personen, die vor kurzem Covid hatten, könnten laut Elling noch zuwarten. Wer aber in der letzten Winterwelle nicht erkrankt war und auch in der heurigen Saison bisher nicht, dem rät der Experte zur baldigen Impfung. Die Auffrischungsimpfung sollte frühestens sechs bis spätestens zwölf Monate nach der letzten Infektion bzw. Impfung erfolgen. 

Ob es sich um eine Covid-Infektion handelt oder um eine andere Atemwegsinfektion, darüber gibt nur ein Covid-Test Aufschluss. Diese sind derzeit privat zu zahlen – außer für Risikopersonen. Sie können sich seit 1. Oktober beim Hausarzt kostenlos auf Corona testen lassen und erhalten bei positivem Test das antivirale Medikament Paxlovid

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