Coronavirus-Mutation: Wird der Erreger infektiöser?

Coronaviren (gelb) dringen in Zellen (violett) ein und vermehren sich in diesen.
In den vergangenen Monaten hat sich weltweit eine Variante des neuen Coronavirus durchgesetzt, die im Labor mehr Zellen infiziert als andere.

Ist das Coronavirus SARS-CoV-2 ansteckender geworden? Das diskutieren Wissenschafter heftig. Weltweit hat sich eine Virusvariante mit der Bezeichnung D614G durchgesetzt – und den ursprünglichen „Wildtyp“ aus Wuhan zurückgedrängt. Einige Forscher meinen: Der Grund für die Ausbreitung liege darin, dass diese Variante durch eine genetische Veränderung infektiöser sei.

Nachgewiesen ist dies aber nur im Labor. Dort infiziert diese Virusvariante mehr Zellen in einer Zellkultur. Ob sie aber auch leichter verbreitet werden kann – oder nur nach bei einer Infektion mehr Zellen befällt – „das lässt sich derzeit noch nicht beantworten“, betont der Virologe Andreas Bergthaler vom Zentrum für Molekulare Medizin (CeMM) in Wien. „Einen Grund zur Beunruhigung gibt es jedenfalls nicht. Wenn, dann wäre es ein kleiner Effekt, sonst hätte man schon größere Auswirkungen gesehen. Aber man kann auch nicht ausschließen, dass diese Mutation einen Einfluss auf die Übertragbarkeit hat. Das werden weitere Studien zeigen.“

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