Coronavirus: Ein Impfstoff für die ganze Welt?

Krammer hat sein eigenes Labor an der Icahn School of Medicine am Mount Sinai Hospital in New York.
Virologe Florian Krammer erzählt im KURIER-Interview von einem neuen Impfstoff – mit weniger als einem Dollar pro Dosis ist er auch für ärmere Länder eine Hoffnung.

Einer für alle und alle für einen? In der Pandemie sind etliche Länder eher zum Einzelkämpfer geworden, wodurch letztendlich allen zusammen ein Nachteil entstehen kann. Denn die Pandemie macht eben keinen Unterschied zwischen Nationen – und solange Menschen weltweit nicht geimpft werden, ist auch die Krise nicht vorbei, erklärt der österreichische Virologe Florian Krammer.

Er ist Teil des Entwicklerteams eines Impfstoffes, der genau dieses Problem lösen soll. Treibende Kraft hinter dem Projekt ist der ebenfalls österreichische Virologe Peter Palese. Krammer selbst forscht am Mount Sinai Hospital in New York. Im KURIER-Interview erzählt er, was hinter dem neuen Impfstoff steckt und wieso er auch in ärmeren Regionen für Hoffnung sorgt.

KURIER: Wieso ist es wichtig, den Impfstoff NDV-HXP-S mit im Repertoire zu haben?

Florian Krammer: Im Moment haben wir global gesehen noch sehr wenig Impfstoff, bis jetzt haben sich nur die reichen Länder besorgt, was möglich war. Es gibt also in großen Teilen der Welt noch einen enormen Bedarf. Und wenn ärmere Länder nicht die Chance haben, ihrer Bevölkerung eine Impfung anzubieten, bedeutet das einen Boomerang für alle. Einige sind dann zwar geimpft, das Virus grassiert und mutiert aber anderswo weiter und kommt in Form von resistenten Varianten zu den Geimpften zurück. Ich denke, der eigentliche Beweggrund, allen eine Impfung zu ermöglichen, sollte sein, dass man jedem Menschen helfen will. Wen das nicht überzeugt, der sollte bedenken: wenn ich andere schütze, schütze ich mich auch selbst. Die Pandemie ist ein globales Problem.

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