Coronavirus: "Auch Kinder tragen den Erreger in die Haushalte"

Auch bei Kindern und Jugendlichen gibt es viele positive Tests.
Experte warnt, unter 14-Jährige als SARS-CoV-2-Ansteckungsquelle zu unterschätzen.

Spielen Kinder eine untergeordnete Rolle im Infektionsgeschehen? Diese Ansicht wird jetzt vermehrt infrage gestellt. So gab es in der Altersgruppe 5 bis 14 Jahre zwischen 26. 10. und 1. 11. laut AGES 184 Fälle pro 100.000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz). Das ist fast vier Mal so viel wie das Ziel, das die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel erst am Montag wieder ausgegeben hat: auf eine Inzidenz von 50 zu kommen. Für die österreichische Gesamtbevölkerung lag die 7-Tage-Inzidenz im obigen Zeitraum bei 315,5.

„Auch der Wert bei den Kindern ist hoch – und dabei sind sie bei den Tests sicher unterrepräsentiert“, sagt der Mikrobiologe Michael Wagner von der Uni Wien. Weil einerseits laut Empfehlungen des Gesundheitsministeriums Kinder „bis zur 5. Schulstufe mit leichten Symptomen“ (etwa Husten ohne Fieber) nicht in jedem Fall getestet werden – Oberösterreich testet Kinder unter 10 sogar „im Regelfall nicht“. „Und weil ich immer wieder höre, dass auch Kinder und Jugendliche z. B. mit Fieber oft nicht getestet werden, wenn es nicht ganz eindeutige Symptome wie Geschmacksverlust gibt.“

Kommentare