Experten rätseln: Ist das Coronavirus ansteckender geworden?

Coronaviren: Das Risiko einer zweiten schweren Infektion scheint gering zu sein.
Gesundheitsminister Anschober erwähnt Mutationen als einen möglichen Grund. Was sonst noch eine Rolle spielen könnte.

"Manche Wissenschafter glauben, dass es zu ersten Mutationen des Virus kommt, dass es infektiöser wird." Das sagte Gesundheitsminister Rudi Anschober Samstag in der ZIB 2. Tatsächlich könnte das einer von mehreren Gründen für die vielen Infektionen sein.

Mutationen:

Bereits im Frühjahr / Frühsommer setzte sich weltweit (auch in Österreich) eine Virusvariante mit der Bezeichnung D614G durch und verdrängte die ursprüngliche Variante aus Wuhan. Im Labor kann diese Variante mehr Zellen infizieren: „Deshalb wird vermutet, dass sie infektiöser sein könnte“, sagt der Virologe Andreas Bergthaler vom Zentrum für Molekulare Medizin (CeMM) in Wien. Er ist an einem großen Forschungsprojekt zu Virusmutationen beteiligt.

Erst vergangene Woche veröffentlichten Forscher aus Basel und Spanien eine Untersuchung, wonach seit dem Sommer ausgehend von Spanien eine weitere neue Variante in viele europäische Länder „exportiert“ wurde – sie hat die Bezeichnung 20A.EU1. In Großbritannien hat sie sich auch dann noch ausgebreitet, als die sommerliche Reisezeit ohne Quarantänebestimmungen bereits vorbei war – „folglich könnte diese Variante rascher übertragen werden als andere“, heißt es in der Studie unter Leitung der Epidemiologin Emma Hodcroft (Uni Basel). Allerdings betont sie ebenso wie ihr Wiener Kollege Bergthaler, dass dies bis jetzt nicht belegt sei.

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