Corona, Grippe, Erkältung: Wo ist der Unterschied?

Corona, Grippe, Erkältung: Wo ist der Unterschied?
Experten erklären, wie sich die Erkrankungen voneinander unterscheiden – und wie man bei ersten Anzeichen vorgehen soll.

Mit welchen Symptomen beginnt eine Infektion mit dem neuen Coronavirus? Und gibt es Unterschiede zur Grippe und zu harmlosen Erkältungen?

„Eine Grippe beginnt in der Regel plötzlich, mit Schüttelfrost, starkem Fieberanstieg, Kopf- und Gliederschmerzen“, sagt Ernest Zulus, ärztlicher Leiter des Ärztefunkdienstes in Wien. „Man fühlt sich angeschlagen, hat ein schweres Krankheitsgefühl.“ Das sei ein Unterschied zu den vielen leicht verlaufenden Coronavirus-Fällen.

Corona, Grippe, Erkältung: Wo ist der Unterschied?

„Milde Krankheitsverläufe sind beim neuen Coronavirus deutlich häufiger“, sagt die Virologin Vegene Borena von der MedUni Innsbruck. „Einige der Infizierten in Österreich waren in der Arbeit, aber ohne jegliches Krankheitsgefühl.“ Allerdings könne es auch bei der Influenza milde Verläufe geben, „aber eben seltener“.

Corona, Grippe, Erkältung: Wo ist der Unterschied?

Trockener Husten ist bei Grippe und einer Coronavirus-Infektion häufig, zeigen die bisherigen Studien. Ein großer Unterschied: In China traten bei rund 20 Prozent der Corona-Patienten Kurzatmigkeit und Atemnot auf. „In der Regel ist das das typische klinische Zeichen für eine schwerere Lungenentzündung“, sagt Borena. „Im Gegensatz dazu ist eine Pneumonie mit Atembeschwerden als Komplikation einer Influenza eher selten.“

Wie vorgehen?

Was aber tun, wenn Fieber und Husten auftreten?

- Verdachtsfall:  Wer in einer Region war, in der von einer „anhaltenden Übertragung“ des neuen Virus ausgegangen werden muss, gilt nach wie vor als Verdachtsfall (in Europa sind das neben Italien der deutsche Landkreis Heinsberg und die Region Grand Est in Frankreich. Aktuelle Liste auf www.sozialministerium.at). Das Gleiche gilt bei einem Kontakt zu einem bestätigten Fall. In diesem Fall soll die Gesundheitsberatung 1450 angerufen werden.

- Zuerst Arzt, dann Hotline: Alle anderen sollten zuerst telefonisch einen niedergelassenen Allgemeinmediziner kontaktieren, in Wien am Wochenende und in der Nacht den Ärztefunkdienst 141. „Im Zweifel kann man aber auch bei 1450 anrufen.“ Die Gesundheitshotline 1450 sucht Unterstützung, vor allem am Wochenende und von 23.00 bis 07.00 Uhr, es geht um die Entgegennahme von Gesprächen im „First Level“ (einfache Gespräche mit Leitfaden; Anfragen an: gesundheitsberatung@sozialministerium.at).

Generell empfiehlt Zulus bei Infekten: „Sich schonen, viel trinken, Fieber über 39 Grad senken.“ Und was kann man als Gesunder tun? „Von Vitaminpräparaten halte ich nicht viel, die vermitteln nur ein Gefühl falscher Sicherheit.“ Auch für derzeit beworbene Vitamin-C-Infusionen gebe es keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass diese das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus reduzieren könnten: „Aus meiner Sicht bringt jetzt Sport und Bewegung an der frischen Luft am meisten zur Stärkung des Immunsystems – und dazu eine ausgeglichene Ernährung mit viel Obst und Gemüse.“

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