Astra Zeneca und Biontech: Mischen der beiden Impfstoffe bietet Schutz

Picture illustration of vials with Pfizer-BioNTech and AstraZeneca coronavirus disease (COVID-19) vaccine labels
Je nach Kombination werden ebenfalls hohe Antikörperspiegel erzeugt. Untersucht wurde das Mischen von Biontech/Pfizer und Astra Zeneca.

Die Frage, ob sich unterschiedliche Impfstoffe kombinieren lassen, beschäftigt Forscher schon länger. Offen war bisher, ob ein Mischen der Vakzine unterschiedlicher Hersteller den Impfschutz verbessert, was für allem für den Schutz vor Varianten oder für Engpässe interessant wäre. Erste Ergebnisse einer britischen Impfstoffstudie deuten nun darauf hin, dass das Mischen eine schützende Immunantwort gegen Covid-19 bewirken kann.

In der Studie produzierten Freiwillige hohe Mengen an Antikörpern und Immunzellen, nachdem sie eine Dosis von Biontech/Pfizer und eine Dosis Astra Zeneca erhalten hatten. Die Reihenfolge, in der die beiden Impfstoffe verabreicht werden, spiele dabei keine Rolle, berichten die Forscher. Impfstoffexperte Matthew Snape von der Unviersität Oxford betonte: „Es wird von jeder Reihenfolge erwartet, dass sie effektiv ist.“

Vier Kombinationen

Snape und seine Kollegen starteten die Studie bereits im Februar. 830 Freiwillige erhielten eine von vier Impfstoffkombinationen. Einige erhielten zwei Dosen von Biontech/Pfizer oder Astra Zeneca – beides erwies sich als wirksam gegen Covid-19. Andere bekamen eine Dosis von Astra Zeneca, gefolgt von einer von Biontech/Pfizer oder umgekehrt.

Zwischen den Dosen wurde ein Abstand von vier Wochen eingehalten. Da sich in vorhergehenden Studien bei Astra Zeneca gezeigt hatte, dass dieser besser wirkt, wenn ein Abstand von zwölf Wochen eingehalten wird, wurde eine weitere Studie gestartet, in der dieses Intervall berücksichtigt wird – die Ergebnisse stehen noch aus.

Mehr Reaktionen

Es zeigte sich, dass die Teilnehmer, die zwei Dosen verschiedener Hersteller erhielten, mehr über Impfreaktionen wie Schüttelfrost sowie Kopf- und Muskelschmerzen berichteten. Diese waren jedoch nur von kurzer Dauer.

Diejenigen, die zwei Dosen Biontech/Pfizer erhielten, hatten etwa zehnmal so hohe Antikörperspiegel wie diejenigen, die zwei Dosen Astra Zeneca erhielten. Bei jenen, die zunächst eine Dosis Biontech/Pfizer und dann eine Dosis Astra Zeneca erhielten, waren die Antikörperspiegel wiederum etwa fünfmal so hoch wie bei jenen, die zwei Dosen Astra Zeneca erhielten. Und jene, die zunächst Astra Zeneca und danach Pfizer erhielten, hatten ungefähr so hohe Antikörperspiegel wie jene, die zwei Dosen Pfizer erhielten.

Die Forscher gehen davon aus, dass sich die Unterschiede beim Antikörperspiegel noch verringern würden, wenn der Zwölf-Wochen-Abstand bei Astra Zeneca eingehalten wird.

Die Studie ergab auch, dass die Gabe verschiedener Impfstoffe ein höheres Maß an Immunzellen erzeugte als die Gabe von zwei Dosen desselben Impfstoffs. Unklar ist aber, warum das Mischen diesen Vorteil hatte.

In einer nächsten Untersuchung wollen sich die Wissenschafter den Impfstoffen von Moderna und Novavax widmen und sie in ihre Kombinationsstudien einbeziehen.

Studien fehlen noch

Im Moment sei es jedoch am besten, zwei Dosen desselben Impfstoffs zu verabreichen. Noch fehlen ausreichend Daten. Klinische Studien hätten aber eindeutig gezeigt, dass diese Strategie erfolgreich vor Covid-19 schützt. Sollte es aber zu Lieferengpässen kommen oder Bedenken bezüglich einer zweiten Dosis, etwa von Astra Zeneca, bestehen, wisse man aufgrund der Studie, dass die Kombination mit Biontech/Pfizer möglich ist, meint Snape.

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