Kommt es zu Symptomen wie Fieber, Kurzatmigkeit, Husten, Geruchs- und Geschmacksverlust liegt ein meldepflichtiger Impfdurchbruch vor. In Österreich werden Impfdurchbrüche von der AGES überwacht. Laut Daten vom 7.9.2021 waren in Österreich bei insgesamt 252.976 laborbestätigten Fällen von SARS-CoV-2 unter Personen im Alter 12 Jahre und älter 167.771 symptomatisch. 6.793 der Symptomatischen (das sind 4,05 Prozent) waren vollständig geimpft, bei ihnen handelt es sich um Impfdurchbrüche. 215 davon hatten einen Impfdurchbruch, bei dem eine Krankenhausaufnahme notwendig war (das sind 0,13% aller Symptomatischen). Tatsächlich ist die Zahl der Impfdurchbrüche mit schwerem Verlauf also selten.
Bisherige Studien zeigen, dass schwere Verläufe bei Geimpften sehr selten sind. Kommt es dennoch dazu, betreffen sie meist ältere Menschen sowie jene mit geschwächtem Immunsystem. Zwar müssten sich ältere Menschen keine Sorgen machen, dass die Impfung bei ihnen nicht wirke. Es gehe aber um das Bewusstsein, nach wie vor vorsichtig zu sein, da die Impfung keinen hundertprozentigen Schutz biete, sagte etwa Markus Zeitlinger, Klinischer Pharmakologe schon früher dem KURIER.
Kürzer infektiös
Der Großteil geimpfter Personen ist aber vor einem schweren Verlauf geschützt, da der Impfstoff mehrere Säulen des Immunsystems aktiviert. Das sind zum einen Antikörper, die T-Zellen (Gedächtniszellen) und das angeborene Immunsystem. Studien zeigen, dass die Konzentration der Antikörper nach einer Impfung über die Zeit sinkt. Das gilt auch für Genesene. Daher können beide, Geimpfte und Genesene, weiterhin ansteckend sein – das Virus kann sich in ihren Schleimhäuten vermehren, wenn es nicht von Antikörpern in Schach gehalten werden kann. Der Unterschied zu Ungeimpften ist aber, dass sie kürzer infektiös sind. Im Schnitt sind es drei bis vier Tage statt zehn Tage, in denen das Virus weitergegeben werden kann.
Das Risiko für eine Ansteckung steigt, je länger die zweite Impfung zurückliegt, wie Studien, etwa des Robert-Koch-Instituts, zeigen. Allerdings hat das Nachlassen der Antikörper kaum Einfluss auf den Schutz vor schweren Verläufen, da mit der zweiten Impfung ein B-Zell-Gedächtnis aufgebaut wird. Die B-Zellen sind für die Produktion von Antikörpern zuständig – kommen sie in Kontakt mit SARS-CoV-2, fahren sie die Produktion passender Antikörper wieder hoch. Gemeinsam mit den T-Zellen wehren sie dann das Virus ab.
2G-Partys
Geimpfte und Genesene auf 2G-Partys können sich also infizieren. Dies ist umso wahrscheinlicher, je höher die aktuelle Inzidenz ist. Die Infektion ist für selbst aber kaum problematisch. Selbst wenn es zu einem Impfdurchbruch kommt, wird das Immunsystem aktiviert und die Person wird in der Regel nicht schwer krank.
Christian Drosten wies in seinem Corona-Podcast kürzlich darauf hin, dass Veranstaltungen mit Geimpften wenig problematisch sein. Er spielte dies am Beispiel eines Konzerts der Elbphilharmonie durch. Wenn lauter Geimpfte dicht nebeneinander in der Aufführung sitzen, passiere nicht „die Katastrophe“, meinte der Virologe der Berliner Charité. „Weil die alle geimpft sind, ist die Übertragung schon ganz schön eingedämmt.“ Zwar würden Einzelne das Virus auch mit nach Hause nehmen und dort auch weitere Personen anstecken. In einer geimpften Bevölkerung sei die Infektionskette aber begrenzt.
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