Die Schweizer Neutralität. Eine Identität für jeden

Die Schweizer Neutralität. Eine Identität für jeden
Einst sorgte sie für Einheit, später für den guten diplomatischen Ruf. Leicht hatte sie es nie, schon gar nicht seit Kriegsbeginn. Und trotzdem stehen die Schweizer zu ihr.

Es war ein heißer Tag – und die Stimmung dürfte dem Wetter in nichts nachgestanden haben: Am 16. Juni 2021, trafen Joe Biden und Wladimir Putin zum ersten – und bisher letzten Mal – aufeinander. Schauplatz des historischen Treffens: Genf – wieder einmal. 35 Jahre zuvor hatte hier das erste Gipfeltreffen von Ronald Reagan und Michail Gorbatschow stattgefunden, das das Ende des Kalten Krieges einläuten sollte.

Als "Bühne der großen Politik" bezeichnet die Neue Zürcher Zeitung "die kleine Schweiz" – so sieht und verkauft sie sich gerne und gut, seit ihr beim Wiener Kongress 1815 die "immerwährende Neutralität" zugestanden wurde. Als Teil der neu verhandelten europäischen Ordnung nach Napoleons Vorherrschaft.

Somit wurde die Eidgenossenschaft künftig nicht nur von außen in Ruhe gelassen, sondern schaffte Zusammenhalt unter den eigenständigen Kantonen: Im Ersten Weltkrieg, als die Westschweiz nach Paris, die Deutschschweiz nach Berlin schielte, hielt sie das Land zusammen.

➤ Mehr dazu: Der Nachbar hinterm Rätikon: D Schwiz i de Identitätskrise?*

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