Vitamin D schützt vor Erkältung und Infekten

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Das Risiko für Atemwegserkrankungen wird laut Studien sogar halbiert.

Das als Supervitamin gefeierte Vitamin D wird seinem Namen gerecht: Eine aktuell im renommierten British Medical Journal veröffentlichte Meta-Analyse bestätigt, dass es den Körper dabei unterstützt, akute Atemwegsinfekte zu bekämpfen. Damit wäre Vitamin D, ein gutes Mittel, um Erkältungskrankheiten und Atemwegsinfekten vorzubeugen. Eigentlich ist es ein Hormon ist, das bei Sonnenstrahlung in der Haut gebildet wird.

Für die Meta-Analyse haben Forscher des Massachusetts General Hospital die Daten von 25 Placebo-kontrollierten Studien aus einem Dutzend Ländern mit mehr als 11.000 Teilnehmern überprüft. Die Schwierigkeit daran war, dass jede dieser Studien unter anderen Bedingungen durchgeführt wurde. Manche fanden bei Menschen mit hohem Risiko für Atemwegserkrankungen niedrige Vitamin-D-Werte. Andere wurden durchgeführt, um die schützenden Effekte des Hormons zu erforschen. Studienleiter Adrian Martineau von den Queen Mary University of London entwickelte daher eine eigene Methode, um die Daten besser auswerten zu können.

Optimale Dosis

Den Forschern zufolge profitierten Menschen mit ausgeprägtem Vitamin-D-Mangel am meisten davon, wenn sie täglich oder wöchentlich ein Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen haben. Damit konnte ihr Risiko für eine Atemwegsinfektion halbiert werden. Alle anderen Studienteilnehmer profitierten auch von einer regelmäßigen Vitamin-D-Zufuhr, aber hohe Dosen des Hormons haben keine weiteren Vorteile gezeigt.

"Akute Atemwegsinfektionen sind allein in den USA für Millionen von Notfall-Aufnahmen in Spitälern verantwortlich", erklärt Studienleiter Carlos Camargo. "Diese Erkenntnisse könnten einen großen Effekt auf unser Gesundheitssystem haben und Bestrebungen unterstützen, Nahrungsmittel mit Vitamin D zu ergänzen – speziell für Bevölkerungsgruppen mit hohem Vitamin-D-Mangel."

Mangel weit verbreitet

Stefan Pilz ist Endokrinologe an der MedUni Graz und führender Experte zu dem Thema in Österreich – im Rahmen seiner Studienarbeiten ist er schon zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Demzufolge leiden fast 40 Prozent der Europäer unter Vitamin-D-Mangel, bei Pflegeheim- Bewohnern und Migranten ist der Mangel sogar noch höher.

Wobei hier schon 20ng/mL als Grenzwert für eine Unterversorgung gelten. Laut den D-A-CH-Referenzwerten für Nährstoffzufuhr werden 800 Internationale Einheiten Vitamin D pro Tag empfohlen, wenn nicht genug über die Sonne gebildet wird – also vor allem im Winter. Allenfalls nach Rücksprache mit dem Hausarzt.

"Große Untersuchungen haben auch schon ergeben, dass man mit einer guten Vitamin-D-Versorgung länger lebt", erklärt Pilz. Zunächst dachte man, das liege an der schützenden Wirkung des Hormons auf die Knochen- und Muskelgesundheit – durch neue Forschungsarbeiten rückt der Fokus aber immer mehr auf die positive Wirkung des Hormons auf das Immunsystem.

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