Zu wenig Vitamin D ist schlecht - zu viel aber auch

Da soll sich noch einer auskennen. Vitamin D wurde in den vergangenen Jahren als das neue Supervitamin gefeiert - wo es doch eigentlich ein Hormon ist, das die Haut bei Sonnenbestrahlung bildet. Jetzt zeigt eine aktuelle Studie an der Universität Kopenhagen erstmals, dass man es mit Vitamin D auch übertreiben kann - sie fanden einen Zusammenhang zwischen hohen Vitamin-D-Werten und Herz-Kreislauf-bedingten Todesfällen.

Bekannt war bisher, dass ein Mangel an Vitamin D sich negativ auf das Immunsystem auswirkt, es ist mit einem erhöhten Osteoporose-Risiko verbunden, auch Zusammenhänge mit Diabetes, Multipler Sklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden vermutet. Auf Letztere wirkt sich aber auch eine Überdosis Vitamin D aus, zeigt die im Journal of Endocrinology and Metabolism veröffentlichte Studie.

Dafür wurden die Vitamin-D-Werte von rund 248.000 Dänen ausgewertet - und die Sterblichkeitsdaten dazu. In einem Zeitraum von sieben Jahren verstarben 16.645 davon. Folglich suchten die Forscher nach Zusammenhängen zwischen der Sterblichkeit und dem Vitamin-D-Level.

Ergebnis und Idealwert

Das Ergebnis war eindeutig: Die Forscher konnten nachweisen, dass ein Mangel an Vitamin D zu einer erhöhten Sterberate führt - neu ist, dass das auch gilt, wenn jemand zu viel Vitamin D im Blut hat.

"Wenn der Vitamin-D-Wert unter 50 oder über 100 Nanomol pro Liter liegt, ist das Sterberisiko erhöht", sagt Prof. Peter Schwarz von der Universität Kopenhagen. "Bei Werten über 100 gibt es ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt. Der Wert sollte also zwischen 50 und 100 Nanomol pro Liter liegen und unsere Studie legt nahe, dass der Idealwert bei etwa 70 liegt."