Zweiklassengesellschaft beim Digitalisierungsschub

Symbolbild.
Größere Betriebe konnten besser auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie reagieren.

Laut einer Befragung des Consultingunternehmens EY hat die Corona-Pandemie bei mittelständischen Unternehmen aller Größen zu einem Digitalisierungsschub geführt. Demnach spielen digitale Technologien bereits bei acht von zehn eine wichtige Rolle. Für unbedeutend erachten sie nur drei Prozent – 2018 waren es noch 20 Prozent.

Jedes zweite Unternehmen möchte demnach in den nächsten zwei Jahren Cloud Computing einsetzen, 43 Prozent planen weitere Automatisierungsschritte. Den Einsatz von künstlicher Intelligenz kann sich ein Fünftel vorstellen. Befragt wurden 800 österreichische Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern.

Allerdings hat die Befragung auch ergeben, dass größere Unternehmen mit den neuen Herausforderungen besser umgehen konnten. Dementsprechend sehen sie den Einsatz neuer digitaler Technologien auch eher als Chance: Während 56 Prozent der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro digitalen Technologien eine große Rolle zuschreiben, ist es bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 30 Millionen Euro nur jedes vierte.

Diese Lücke in der Digitalisierung hat sich im vergangenen Jahr sogar vergrößert. Wir beobachten bereits seit mehreren Jahren eine digitale Zweiklassengesellschaft in Österreich“, so Axel Preiss, Leiter der Unternehmensberatung bei EY Österreich. Für kleinere Unternehmen sei es deswegen wichtig, den Anschluss nicht zu verpassen.

Während der Großteil der Befragten mit der Leistungsfähigkeit der digitalen Infrastruktur zufrieden ist, gibt es Probleme bei der Suche nach qualifiziertem Personal. Nur knapp ein Drittel findet demnach ausreichend Mitarbeiter mit den entsprechenden Kompetenzen.

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