Zumtobel trotz Halbleitermangel und Ukraine-Krieg im Aufwind

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Über 14 Prozent Wachstum im dritten Quartal. Halbleitermangel und Energiepreise als Belastung - nur wenig Geschäft in Russland und Ukraine.

Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel hat ein erfolgreiches drittes Quartal im schiefen Geschäftsjahr hinter sich. Umsatz und Gewinn legten deutlich zu, obwohl der Halbleitermangel weiter zu spüren ist und auch steigende Energiepreise eine Belastung darstellen. Der Zumtobel-Umsatz in Russland und der Ukraine sei mit 8 Mio. Euro zwar "sehr überschaubar", aber die Kriegs-Auswirkungen auf die Weltwirtschaft machen Sorgen, sagt Firmenchef Alfred Felder.

Es herrsche eine große Bestürzung wegen dem Leid in der Ukraine, so Felder im Gespräch mit der APA. In der ganzen Belegschaft gebe es eine große Betroffenheit. Dabei seien die Auswirkungen auf das Geschäft noch nicht absehbar.

Hohen Energiepreisen und Halbleitermangel

Felder rechnet eher mit längerfristig hohen Energiepreisen und auch der Halbleitermangel dürfte zumindest noch bis in die zweite Hälfte des Jahres andauern. Aber Zumtobel habe bereits vieles auf erneuerbare Energieträger umgestellt und auch in der Produktion Wege gefunden, lieferbare Halbleiter zu nutzen. Der Auftragsbestand sei sehr hoch. Zugleich könnte Zumtobel Preissteigerungen bei Rohstoffen und den Halbleitermangel im laufenden Geschäftsquartal möglicherweise noch deutlicher zu spüren bekommen.

Bei aller Ungewissheit bleibe der Ausblick "vorsichtig optimistisch", so Felder. Die Zumtobel Group erwartet unverändert für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Umsatzwachstum von 4 bis 7 Prozent.

Schnell steigende Rohstoffkosten bereiten Probleme

Sollte sich die Verfügbarkeit von Halbleitern verbessern, könnte das auch übertroffen werden. Denn die Situation bedeute, "dass wir wesentlich mehr Kunden bedienen könnten als wir können", sagt Felder mit Blick auf die gute Auftragslage bei fehlenden Vorprodukten.

Seit drei Quartalen steigen die Rohstoffkosten sehr stark, aber es gebe "ein gewisses Verständnis bei den Kunden", dass dieser Anstieg auch in den Zumtobel-Produkten weitergegeben werden müsse. Allerdings bereite das Tempo des Anstiegs Probleme, wenn etwa ein im September zu damaligen Preisen berechnetes und abgeschlossenes Projekt jetzt bei aktuellen Energiekosten ausgeliefert werde.

 

Zumtobel hat in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres (bis 31. Jänner) den Umsatz um 11,5 Prozent auf 846,6 Mio. Euro gesteigert. Der operative Gewinn (EBIT) erhöhte sich um 91,1 Prozent auf 52,2 Mio. Euro, der Periodengewinn hat sich sogar von 14,9 auf 32,7 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Die Eigenkapitalquote stieg auf 34,2 Prozent, die Zahl der Beschäftigten fiel leicht auf 5.696.

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