Rohstoffknappheit bremst Leuchtenhersteller Zumtobel

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Manche Rohstoffe haben sich massiv verteuert und einige Komponenten waren nicht erhältlich.

Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel Group hat im ersten Halbjahr 2021/22 (bis Oktober) gegenüber dem Vorjahr weiter stark zugelegt, ist im zweiten Quartal aber aufgrund der Knappheit von Rohstoffen gebremst worden. Bei einem Gruppenumsatz von 567,4 Mio. Euro (Vorjahr: 515,4 Mio.; plus 10,1 Prozent) wurde das Vor-Corona-Niveau - 603,8 Mio. Euro - noch verfehlt. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg auf 35,0 Mio. Euro, das Periodenergebnis auf 23,0 Mio. Euro.

Herausfordernde Situation

Der Zuwachs beim EBIT (Vorjahr: 22,9 Mio.) lag bei 52,4 Prozent und damit beinahe auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019/20. Im Vergleich zum Vorjahr (13,3 Mio.) nahm das Periodenergebnis um fast zehn Mio. Euro zu (plus 72,4 Prozent).

Alfred Felder, CEO der Zumtobel Group, zeigte sich im Gespräch mit der APA angesichts der Geschäftszahlen "im Großen und Ganzen zufrieden". Dennoch habe das zweite Quartal gezeigt, "dass die Situation auf dem globalen Rohstoffmarkt herausfordernd bleibt", so Felder. Er rechnete damit, dass die Rohstoffknappheit noch einige Quartale ("über unser Geschäftsjahr hinaus") anhalten werde. Der angespannten Situation auf dem Rohstoffmarkt zum Trotz zeigte sich Felder zuversichtlich.

Er ging für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 weiter von steigenden Umsatzerlösen in einer Größenordnung von 4 bis 7 Prozent sowie eine EBIT-Marge von 4 bis 5 Prozent aus. "Wir haben das Unternehmen gut aufgestellt und wachsen überproportional", sah der CEO sein Unternehmen auch mit Verweis auf die nach wie vor boomende Baukonjunktur auf "gutem Kurs".

Höchststand bei Aufträgen

Die Rohstoffproblematik habe Zumtobel im zweiten Quartal wesentlich stärker zu schaffen gemacht als davor, sagte Felder. Zum einen hätten sich Rohstoffe massiv verteuert, zum anderen seien manche Komponenten - Stichwort Halbleiter - einfach nicht erhältlich gewesen.

"Wir haben einen Höchststand an Aufträgen, wir hätten wesentlich stärker wachsen können", bedauerte Felder. Selbstverständlich sei man aber nicht untätig gewesen und habe erfolgreich damit begonnen, bestimmte Bauteile durch geändertes Design zu "umgehen". Der "große Hebel" werde sein, die Aufträge bei verbesserter Rohstofflage abzuarbeiten: "Das muss gelingen."

Währungsbereinigt stiegen die Umsatzerlöse der Zumtobel Group um 9,2 Prozent. Im Hauptsegment Beleuchtung wuchs der Umsatz im ersten Halbjahr um 6,7 Prozent auf 420,5 Mio. Euro (Vorjahr: 394,1). Das Komponenten-Geschäft legte um 20,6 Prozent auf 175,7 Mio. Euro zu. Neben dem generellen wirtschaftlichen Aufwärtstrend hätten teilweise durchgesetzte Preiserhöhungen zur positiven Umsatzentwicklung beigetragen, hieß es: "Das Vorkrisenniveau von 2019/20 wurde in diesem Bereich nur knapp verfehlt".

Die Vertriebs- und Verwaltungskosten stiegen im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres um 13,0 Mio. auf 154,1 Mio. Euro (Vorjahr: 141,1 Mio.). Von Zumtobel wurde dies unter anderem auf erhöhte Zölle im Zusammenhang mit dem Brexit sowie gesteigerte Ausgangsfrachtkosten zurückgeführt.

Die Bilanzstruktur blieb gegenüber dem 30. April 2021 nahezu unverändert. Die Eigenkapitalquote lag zum 31. Oktober 2021 bei 32,7 Prozent, die Nettoverbindlichkeiten erhöhten sich gegenüber dem Bilanzstichtag um 6,4 Mio. auf 103,7 Mio. Euro.

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