Zoom-Mitarbeiter müssen wieder ins Büro zurück

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Auch eine Änderung in den Nutzungsbedingungen bei dem Videokonferenzdienst sorgt für Aufregung.

Das Homeoffice verliert für Unternehmen zunehmend an Attraktivität. Nun beordert selbst das US-Technologieunternehmen Zoom, das sein rasantes Wachstum der Heimarbeit während der Corona-Pandemie verdankt, seine rund 7.400 Angestellten ins Büro zurück. "Wir glauben, dass ein hybrider Ansatz, bei dem Mitarbeiter, die in der Nähe des Büros wohnen, zwei Tage pro Woche vor Ort sein müssen, um mit ihren Teams zusammenzuarbeiten, für Zoom am effektivsten ist", sagte ein Unternehmenssprecher. Inkrafttreten soll die Regelung gestaffelt im August und im September . Den Begriff Nähe fasst das Unternehmen mit 50 Meilen oder 80 Kilometern dabei sehr weit.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte Zoom seinen Mitarbeitern zugesagt, auf unbestimmte Zeit von zu Hause aus arbeiten zu dürfen. Entsprechend verärgert waren sie über die Neuregelung. Laut der New York Times musste sich Unternehmenschef Eric Yuan während einer Videokonferenz zahlreiche Fragen von Mitarbeitern stellen, die sich über Zeit- und Geldverschwendung beim Pendeln frustriert zeigten. 

Zahlreiche andere US-Technologieunternehmen haben ihre Homeoffice-Regelungen ebenfalls bereits zurückgenommen. Auch bei Google, Amazon oder Facebook müssen Mitarbeiter seit längerem zumindest einige Tage in der Woche wieder im Büro erscheinen.

Aufregung um AGB

Für Ärger bei den Kunden sorgte sorgte hingegen eine andere Änderung bei dem Unternehmen. Fast unbemerkt aktualisierte Zoom seine Nutzungsbedingungen und nahm sich dabei das Recht heraus,  Nutzerinhalte und Daten unter anderem zum Training von Künstlicher Intelligenz zu verwenden. In den geänderten Nutzungsbedingen ist etwa davon die Rede, dass die Rechte von Nutzerinhalten an das Unternehmen abgetreten werden.

Die Änderungen traten bereits vor längerem in Kraft, wurden aber erst Anfang der Woche einer breiten Öffentlichkeit bekannt und sorgten für einen regelrechten Aufschrei in sozialen Netzwerken. Nutzer befürchteten, dass auf diese Art Inhalte von Chats an die Öffentlichkeit geraten könnten.

Zoom entschärfte schließlich am Montag einige Formulierungen und verwies darauf, dass man ohne die Einwilligung der Nutzer keinerlei Inhalte  verwende. Eine solche Einwilligung wird etwa abgefragt, wenn man  KI-Funktionen wie die automatische Zusammenfassung von Gesprächen nutzt. Stimmt man zu, räumt man Zoom auch das Recht ein, die Inhalte zum Training seiner KI-Modelle zu verwenden.

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