Zoff mit Baufirmen: Millionenpleite eines Installateurbetriebes

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Insolvenzursachen sollen Zahlungsverweigerungen durch große Baufirmen sein. Sie beklagen mangelhafte Leistungen.

In den vergangenen Jahren war dieses Unternehmen vorwiegend im Bereich Elektrotechnik tätig. Die Auftragsvolumina waren derart groß, dass zuletzt 50 Leiharbeiter - zusätzlich zum Stammpersonal - beschäftigt werden mussten. Das hat zu einem erheblichen Anstieg der Kosten geführt. Mit den Auftraggebern wurden in der Folge monatliche Teilzahlungen vereinbart.

Die Ursache der aktuellen Insolvenz wird darauf zurückgeführt, dass ein namhaftes Bauunternehmen für vier Großbaustellen seit Mai 2019 fällige Rechnungen (400.000 Euro) nicht mehr bezahlt hat. Mit der Begründung: mangelhafte Ausführungen und fehlender Leistungsfortschritt.

Indes soll dieses Bauunternehmen dem Subauftragnehmer Ende Juni sogar den Zutritt zu den Baustellen verwehrt und eine einvernehmliche Lösung verweigert haben. Aber auch ein weiterer Baukonzern soll Zahlungen (150.000 Euro) verweigert haben. Im Bereich Elektrotechnik sind insgesamt Rechnungen in Höhe von 550.000 Euro trotz Mahnungen offen.

Mächtige Baustelle

Jetzt musste die Immobilien Fullservice Management GmbH mit Sitz in Wien-Favoriten laut Creditreform den Weg zum Insolvenzgericht antreten. Sie konnte die fälligen Forderungen vor allem der Personalbereitsteller nicht mehr begleichen. 17 Mitarbeiter sind betroffen, weitere vier Dienstverhältnisse wurden bereits aufgelöst.

Bade- und Sanitäranlagen

Unternehmensgegenstand, der im Jahr 2013 gegründeten Betriebes, sind Facility Management, Elektrotechnik, sowie die Errichtung und Betreibung von Bade- und Sanitäranlagen. Die regionalen Schwerpunkte der Tätigkeit liegen im Großraum Wien, in Nieder- und Oberösterreich. Neben dem Standort in der Weiner Alfred-Adler-Straße besteht eine Niederlassung in Leonding.

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten werden mit rund 1,457 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,1 Millionen Euro auf Lieferanten, 200.000 Euro auf EVB, 74.200 Euro auf die Mitarbeiter, 71.200 Euro auf die Gebietskrankenkasse und 8.500 Euro auf die Finanz. Die Aktiva werden mit 187.000 Euro beziffert, davon entfallen 100.000 Euro auf offene Forderungen, 30.000 Euro auf die Betriebsaustattung, 24.000 Euro auf ein Bankguthaben und 20.000 Euro auf das Werkzeug.

Defizitärer Bereich wird geschlossen

Die Fortführung des Betriebes in reduzierte Größe wird angepeilt. Der defizitäre Teilbereich Elektrotechnik mit sieben Mitarbeitern soll geschlossen werden. „In den verbleibenden Teilbereichen Facility Management und Bade- und Sanitäranlagen sollen positive Betriebsergebnisse erwirtschaftet werden.“, sagt Stephan Mazal von Creditreform. In letzterem Bereich sollen 13 Aufträge bereits vorliegen.

Die Insolvenzgläubiger erhalten eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans erhalten.

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