Millionenpleite einer bekannten Modekette

Millionenpleite einer bekannten Modekette
Das Unternehmen hat rund 22,8 Millionen Euro Schulden und wird seine restlichen Filialen in Österreich zusperren.

"Willkommen in Bik Boks wunderbarer Welt– Bik Bok ist eines der marktführenden Modeunternehmen für junge Fashionistas in Skandinavien. Das Trendlabel wurde 1973 in Norwegen gegründet und umfasst derzeit über 200 Stores in Skandinavien. Seit März 2015 bereichert Bik Bok nun auch die österreichische Modewelt mit bereits 14 Läden in fünf Bundesländern", heißt es auf der Homepage. "Bik Bok ist die internationale Modedestination für Frauen, die Mode lieben und leben. Inspiriert von den Laufstegen der Modemetropolen und dem unverwechselbaren skandinavischen Streetstyle sorgen Bik Boks Kollektionen für frischen Wind, um deinen Kleiderschrank mit individuellen Looks zu bereichern. Die Unternehmensphilosophie zeichnet ein kundenorientiertes Konzept aus, bei dem die Zufriedenheit der KundInnen, sowohl in den Geschäften, als auch im Onlineshop, an oberster Stelle steht."

Diese Geschäftsidee aus Skandinavien ist offenbar in Österreich gar nicht aufgegangen. Über das Vermögen der Firma Bik Bok GmbH wurde am Freitag am Handelsgericht Wien aufgrund eines Eigenantrages ein Konkursverfahren eröffnet. Das bestätigt Stefan Weber vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER.

"Das Unternehmen ist derzeit mit sieben Filialen im Modehandel tätig", erklärt Weber. "Die Insolvenzursachen liegen darin, dass es der Schuldnerin in den vergangenen 4,5 Jahren in Österreich nicht gelungen ist, den notwendigen Umsatz zu erzielen."

Millionenpleite einer bekannten Modekette

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207 Filialen

"Bik Bok ist eines der marktführenden Modeunternehmen für junge Frauen in Skandinavien. Bik Bok verkauft ihre Ware im mittleren Preissegment Die Hauptkunden sind junge Frauen im Alter zwischen 17 und 22 Jahren. Das Unternehmen wurde 1973 in Norwegen gegründet und 1991 in die Varner-Gruppe aufgenommen. Bik Bok betreibt aktuell 104 Filialen in Norwegen, 71
Filialen in Schweden und 32 Filialen in Finnland", teilt das Unternehmen dem Wiener Gericht mit.

Und weiter heißt es: "Nachdem die Antragstellerin 2014 gegründet und im Firmenbuch eingetragen wurde startete Bik Bok im Jahr 2015 in Österreich mit dem Geschäftsbetrieb und eröffnete in diesem Jahr neun Filialen, 2016 wurden weitere fünf Filialen durch die Antragstellerin eröffnet. In der Folge reduzierte man das Filialnetz, sodass die Antragstellerin heute in Österreich
sieben Filialen betreibt.

Die Standorte

Die Filialen befinden sich in der Shopping City Seiersberg, im Fischpark in Wiener Neustadt, in der SCS in Vösendorf, im Wiener Donauzentrum, in der Mariahilfer Straße 76 und im Wiener Citygate. Auch in der Wiener Lugner City gibt es eine Bik Bok-Filiale. Geschäftsführer der Österreich-Tochter sind Petter, Stein Marius und Joakim Varner sowie Petter Marius Oksebaas.

Alle Mitarbeiter vor Kündigung

Laut AKV und KSV1870 sind 42 Dienstnehmer und über 25 Gläubiger betroffen. Die Mitarbeiter wurden beim AMS zur Kündigung angemeldet. Das Unternehmen soll geschlossen werden.

Schulden und Vermögen

Die Aktiva betragen rund 590.000 Euro, davon entfallen 368.000 Euro auf das Warenlager und 115.000 Euro auf ein Bankguthaben. Die Passiva werden mit rund 22,818 Millionen Euro beziffert, davon entfallen aber 16,865 Millionen Euro auf Gesellschafterdarlehen, die zur Gänze wertberichtigt wurden.

Unterm Strich bleiben 5,781 Millionen Euro Schulden, davon entfallen 5,155 Euro auf Lieferanten, 295.000 Euro auf die Mitarbeiter, 164.000 Euro auf Bankgarantien, 111.000 Euro auf sonstige Verbindlcihkeiten und 40.000 Euro auf Gebietskrankenkassen.

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Carlings ist auch pleite

Auch die Textilkette Carlings GmbH, die vier Filialen im Wiener Neustädter Fischapark, im Wiener Donauzentrum, in der Shopping City Seiersberg und in der Plus City in Pasching betreibt, ist laut Christoph Vavrik vom KSV1870 pleite. Die Passiva werden mit rund 2,5 Millionen Euro beziffert - ohne Berücksichtigung der Intercompany-Forderungen. Von dieser Insolvenz sind 18 Dienstnehmer und weitere 18 Gläubiger betroffen.

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