Windkraft und E-Mobilität sorgen bei Miba für Wachstum

Windkraft und E-Mobilität sorgen bei Miba für Wachstum
Der oberösterreichische Technologiekonzern hat im vergangenen Jahr 1,2 Mrd. Euro umgesetzt. Wachstumstreiber waren umweltfreundliche Technologien.

Mit Technologien, die in Getrieben, Rotoren und in der Elektronik von Windturbinen zum Einsatz kommen und Komponenten für E-Autos ist das oberösterreichische Industrieunternehmen Miba im vergangenen Jahr kräftig gewachsen. 

Der Umsatz stieg um 8,1 Prozent auf 1,205 Mrd. Euro. 60 Prozent davon wurden im Industriegüterbereich erzielt, 40 Prozent im Automotive-Geschäft. Über die Profitablität macht der familiengeführte Konzern seit Jahren keine Angaben. 

Windenergie und E-Mobilität in 2 Jahren verdreifacht

Allein im Bereich Windenergie habe sich der Umsatz in den vergangenen beiden Jahren verdreifacht, sagte Miba-Vorstandsvorsitzender F. Peter Mitterbauer. Dazu haben innovative Lösungen beigetragen, etwa Gleitlager für Getriebe oder Reibbelege für Bremsen, die in mehr als 400 Meter hohen Windtürmen verbaut werden, die Strom für 80.000 Haushalte erzeugen können. 

Mit Komponenten ist Miba auch in der E-Mobilität erfolgreich, etwa mit Batterie-Systemen oder Puls-Wechselrichtern. In dem Bereich konnten die Umsätze in den vergangenen beiden Jahren ebenfalls verdreifacht werden. Auch fast die Hälfte der im vergangenen Jahr angemeldeten 48 neuen Patente und Gebrauchsmuster kommen aus der E-Mobilität.

"Raum zum Atmen"

Der seit Anfang des Jahres rückläufige Absatz von E-Autos macht Vorstandschef Mitterbauer keine Sorgen. Er rechnet auch weiterhin mit maßgeblichem Wachstum. Auch für die Produktion in Europa ist er zuversichtlich. Die hohe Eigenkapitalquote von 53,8 Prozent gebe dem Unternehmen darüber hinaus "Raum zum Atmen". 

Neue Werke in Mexiko und China

2023 investierte Miba 130 Mio. Euro. Auch heuer sollen sich die Investition wieder in dieser Größenordnung bewegen. So soll der erste Standort des Unternehmens in Mexiko entstehen. Auch in China ist eine Fabrik geplant, in der Komponenten für E-Autos erzeugt werden sollen. In steirischen Kirchbach wird der Produktionsstandort erweitert. In der Nähe der Firmenzentrale in oberösterreichischen Laakirchen soll ein Aus- und Weiterbildungszentrum für Lehrlinge und Facharbeiter entstehen. 

Vom Zoll- und Subventionsstreit zwischen der EU und China sieht sich der Hersteller kaum betroffen. Man produziere in den Regionen für die Regionen, sagte Mitterbauer. In China, wo etwa Windkraft- und E-Auto-Komponenten hergestellt werden, verkaufe man auch an chinesische Kunden oder internationale Konzerne, die in dem Land Fabriken haben. 

Sorge wegen Wettbewerbsfähigkeit

Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich beobachtet Mitterbauer "mit Sorge". Die Kosten für einen Mitarbeiter seien etwa dreimal so hoch wie in der Slowakei. Die Arbeits- und Lohnstückkosten seien in den vergangenen Jahren in Europa nirgendwo schneller gewachsen als in Österreich.  Vor allem mittlere und kleinere Unternehmen würden sich schwertun. 

Insgesamt beschäftigt Miba in 29 Standorten in Europa, Asien und Nord- und Südamerika mehr als 7.600 Mitarbeiter. In Österreich sind es knapp 3.000. 130 kamen im vergangenen Jahr hierzulande dazu.  

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