Weltmarkt für Ski- und Skiausrüstung dürfte Vorkrisenniveau erreichen

Schneeerlebniswelt Wien
Heimische Hersteller halten knapp über 50 Prozent des Weltmarktes.

Die österreichische Skiindustrie rechnet im anstehenden Winter mit einer annähernden Rückkehr des Weltmarktvolumens auf das Vorkrisenniveau. In der Saison 2021/2022 dürften rund 3,3 Millionen Paar Alpin- und Touren-Ski und ebenso viele Skibindungen abgesetzt werden, sagt Branchensprecher und Atomic-Chef Wolfgang Mayrhofer. Knapp mehr als die Hälfte des Weltmarkts halten dabei die vier heimischen Ski-Marken Atomic, Blizzard, Fischer und Head.

Wachstumsraten im Ausland

Darüber hinaus gehen die Hersteller von einem Markt für mehr als 3,4 Millionen Paar Alpin- und Touren-Skischuhe und jeweils rund 2,2 Millionen Paar Langlaufski und Langlaufschuhe aus. Dazu soll Bedarf an rund 0,9 Millionen Snowboards bestehen.

"Im vergangenen Winter sind die Skiumsätze in den Alpen wegen Corona eingebrochen. Wir hatten Dellen in den Kernmärkten. In Österreich gab es keine internationale Touristen, mit Italien oder Frankreich hatten zwei ganz große Märkte völlig zu", betonte Mayrhofer. "Dafür gab es in anderen Regionen eine stark positive Entwicklung. In Nordamerika gab es Wachstumsraten von über 50 Prozent, auch in Japan und China gab es ein Plus." Auch der Trend zum Tourengehen und Langlaufen - letzteres besonders in Skandinavien - habe viel wettgemacht.

Bei den heimischen "Big Four" betrage der Anteil der Tourenski an der Produktion bereits über 10 Prozent. "Und er liegt wertmäßig noch höher, weil die Durchschnittspreise höher sind", sagte Mayrhofer und zeigte sich überzeugt: "Der Touren-Trend ist gekommen, um zu bleiben."

Europa vor Nordamerika und Asien

Als größter Wintersportmarkt weltweit gilt Europa mit rund 60 Prozent, weit vor Nordamerika (25 Prozent) und Asien (15 Prozent). "Die Zahlen geben Zuversicht und zeigen, der Ski-Markt wächst wieder. Es wird wieder mehr Skifahrer geben - Rückkehrer, Newcomer und Hybrid-Skifahrer, also Wintersportler, die sowohl als Skifahrer und Tourengeher unterwegs sind", betonte Mayrhofer. Die vier heimischen Top-Skimarken halten ihm zufolge einen Weltmarktanteil von knapp über 50 Prozent und in Österreich einen Marktanteil von rund zwei Drittel des Gesamtmarktes.

Große Hoffnungen setzt die österreichische Skiindustrie seit Jahren auch auf China, das nicht zuletzt angesichts der bevorstehenden Winterspiele in Peking 2022 als potenziell riesiger Absatzmarkt gilt. "Es wurde bisher schon viel investiert, um durch diese Winterspiele den Skisport in der breiter werdenden Mittelschicht der Bevölkerung bekannt und beliebt zu machen", teilte Mayrhofer mit.

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