Einkehrschwung nur noch für Geimpfte?

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Bundeskanzler Sebastian Kurz stellt 1G für Apres-Ski in Aussicht.

Hinter den Kulissen zeichnet sich ein heftiges Tauziehen um die bereits in zehn Wochen beginnende Wintersaison ab. Die Zeichen stehen darauf, dass Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) in den kommenden Tagen die 3-G-Regel verlautbaren. Für Seilbahner wäre das ein vorprogrammierter "Supergau", wie der KURIER berichtete. Man befürchtet lange Schlangen und hätte auch das notwendige Personal für solche Kontrollen gar nicht, sagt etwa Seilbahn-Sprecher, Franz Hörl (ÖVP).

Die nunmehrigen Ankündigung, die Sebastian Kurz in einem deutschen Zeitungsinterview machte, dürfte also auf wenig Gegenliebe stoßen. Der Bundeskanzler will Apres-Ski notfalls nur noch für Geimpfte zulassen. Falls sich die Corona-Situation weiter verschärfe, werden nur noch Geimpfte Zugang zu Après-Ski-Lokalen erhalten, sagte der ÖVP-Politiker der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben).

Kurz argumentierte, dass 70 Prozent der Über-12-Jährigen in Österreich und die überwiegende Masse der Touristen geimpft seien. "Insofern steht einem sicheren Urlaub in Österreich nichts im Wege", versuchte der Kanzler Sorgen zu zerstreuen, dass österreichische Ski- und Partyorte wie Ischgl wieder zu Corona-Hotspots werden könnten. Die Virusdrehscheibe Ischgl hatte zu Beginn der Pandemie im Vorjahr für zahlreiche Todesfälle quer durch Europa gesorgt. Die Republik Österreich sieht sich diesbezüglich im Rahmen einer Amtshaftungsklage mit Schadenersatzforderungen von Hinterbliebenen konfrontiert.

Kurz sagte, dass die 3G-Regel für einen sicheren Winter sorgen werde, die Zutritt zu Gastronomie und Hotels nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete erlaube.

Als einen der Grüne für die im Vergleich zu Deutschland niedrigere Impfrate nannte Kurz die Politik seines früheren Koalitionspartners, der rechten FPÖ. Statistiken zeigen, dass die Impfquote gerade in einigen alpinen Gemeinden der hauptsächlich von Wintertouristen frequentierten Bundesländer Tirol, Salzburg, Kärnten und Vorarlberg niedrig ist.

Zurück zur Skisaison: Wie der KURIER berichtete, hat eine Gruppe Seilbahner rund um Markus Schöcksnadel, Geschäftsführer der gleichnamigen Firmengruppe und Chef zahlreicher Skigebiete, ein Konzept parat, um die Problematik zumindest zu entschärfen.

Online-Buchungssystem

Um endlos lange Warteschlangen an den Kassen zu vermeiden, wollen sie die 3-G-Kontrollen an ein Online-Buchungssystem koppeln. Das bedeutet, dass im Zuge des elektronischen Buchungsvorganges das Impf- oder Testzertifikat oder der Genesungsnachweis bereits online hochgeladen und später auf der Keycard gespeichert wird. Technisch ist das umsetzbar, wie eine Anfrage des KURIER ergeben hat. Allerdings bedarf es einer Prüfung, ob die personenbezogenen Daten des Zertifikates im System der Liftbetriebe hinterlegt werden dürfen - den gesamten KURIER-Bericht lesen Sie hier.

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