Was No-Deal für London bedeutet - Die Prognosen der Experten

Brexit-Werbung: Boris Johnson im Jahr 2019
Nach dem Brexit. Experten warnen vor Chaos, höheren Lebensmittelpreisen und einem Wirtschaftsschock

Ein vom britischen Premier Boris Johnson angedrohter No-Deal-Brexit wäre laut Experten ein weiterer Schlag für die von der Corona-Rezession stark gerüttelte britische Wirtschaft. „Dass No-Deal ein gutes Ergebnis wäre, stimmt nicht,“ sagt Alan Winters, Wirtschaftsprofessor an der Universität Sussex, dem KURIER. „Es wäre nicht unbedingt katastrophal“, fährt er fort. Aber es bedeute mehr Unsicherheit und höhere Kosten als ein Freihandelsabkommen, wenn das Land mit Jahresende den EU-Binnenmarkt und die Zollunion verlässt.

"Wirtschaftlich negativ"

Der Handel mit der EU würde dann nach Regeln der Welthandelsorganisation ablaufen. „Das ist mittel- bis langfristig wirtschaftlich negativ, weil es Zölle und andere Hemmnisse mit dem größten Handelspartner schafft,“ erklärt Jonathan Portes, Wirtschaftsprofessor am King’s College London.

2019 gingen 43 Prozent aller britischen Exporte, und damit 300 Milliarden Pfund (330 Mrd. Euro), in die EU. 372 Milliarden Pfund (410 Milliarden Euro), und somit 51 Prozent aller Importe, kamen von dort.

Kommentare