VW gibt weitere Starttermine für Rückrufe bekannt

Bei den 1,6-Liter-Motoren ist es mit einem Software-Update nicht getan.
Neues Bauteil für 1,6-Liter-Motoren ab September. Software-Update für 1,2-Liter-Motoren ab Ende Mai.

Der deutsche Autokonzern Volkswagen hat für die weiteren Rückrufwellen im Abgasskandal erstmals genaue Termine genannt. Diese gehen aus dem ersten generellen Anschreiben an die in Deutschland rund 2,5 Millionen betroffenen Halter hervor. In dem Brief heißt es, dass die mittelgroßen Motoren mit 1,6 Litern Hubraum ab dem 5. September an der Reihe sind, die Wagen mit 1,2 Litern Hubraum ab dem 30. Mai

Bereits bekannt ist der Starttermin 29. Februar (Kalenderwoche 9) für die 2,0-Liter-Maschinen. Dabei machen bestimmte Varianten des Passat den Anfang. Wann genau welche Modelle dran sind, hängt von den vielen verschiedenen Varianten aus Motor, Baujahr und Getriebe ab. Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gibt sie schrittweise in Stufen frei.

"Wir bedauern zutiefst, dass wir Ihr Vertrauen enttäuscht haben"

Bei den mittelgroßen 1,6-Liter-Motoren, welche die letzte der drei großen Wellen bilden, muss neben einem Software-Update auch ein Bauteil eingesetzt werden. In dem Schreiben heißt es, jeder Halter erhalte noch einmal einen zweiten Brief, der zu einem konkreten Termin in der Werkstatt aufruft. "Wir bedauern zutiefst, dass wir Ihr Vertrauen enttäuscht haben und werden diese Unregelmäßigkeit schnellstmöglich beheben", schreibt Volkswagen. Alle Fahrzeuge seien auch ohne die Nachbesserung "technisch sicher und fahrbereit".

Kosten in den USA deutlich höher

In den USA ziehen sich die Verhandlungen mit den US-Behörden wegen des Abgasskandals weiter. Volkswagen rechnet nicht vor Ende März mit einer Einigung. Wie das Manager Magazin am Freitag unter Berufung auf Topmanager weiter schrieb, lägen die Kosten der zu erwartenden Rückrufe, Rückkäufe und Kompensationsmaßnahmen deutlich höher als ursprünglich gedacht. Auch würden die 2015 zurückgelegten 6,7 Mrd. Euro für Maßnahmen im Dieselskandal wahrscheinlich nicht ausreichen.

Ein VW-Sprecher sagte am Freitag zu dem Bericht: "Das sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren." In den veranschlagten 6,7 Mrd. Euro waren unter anderem Kosten für anstehende Rückrufe enthalten, nicht aber mögliche Straf- und Schadenersatz-Zahlungen. Die Volkswagen-Aktie war Freitagmittag mit einem Verlust von etwa 3,75 Prozent größter Verlierer unter den DAX-Werten.

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