Deutschland plant "Dopingtests" für Autos

Alexander Dobrindt während des Software-Updates für einen VW Amarok.
Alexander Dobrindt setzt in der Abgasaffäre auf unangemeldete Kontrollen bei Autoherstellern.

Als Konsequenz aus der VW-Affäre um manipulierte Abgaswerte will der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt einem Medienbericht zufolge verschärfte Kontrollen bei allen Automobilherstellern einführen. "Es wird Kontrollen für Kraftfahrzeuge im Stile von Dopingtests geben. Unangemeldet, jedes Jahr", sagte Dobrindt der Bild am Sonntag.

"Prüfungen sollen helfen, durch den VW-Skandal verspieltes Vertrauen in die Autoindustrie wiederherzustellen"

"Nach dem Zufallsprinzip werden Fahrzeuge beispielsweise über Autovermietungen ausgewählt und deren Schadstoffausstoß getestet", so der Politiker. Sein Ministerium wolle sicherstellen, dass solche Manipulationen nicht wieder passieren und werde das Kontrollsystem weiterentwickeln: "Wir bauen eigene staatliche Prüfstände beim Kraftfahrt-Bundesamt auf", sagte der CSU-Mann. "Diese zusätzlichen Prüfungen sollen helfen, durch den VW-Skandal verspieltes Vertrauen in die Autoindustrie wiederherzustellen." Neben den Schadstoff-"Antidopingtests" seien überdies eine Rotation der Prüfdienste und die Offenlegung der Motorsoftware geplant.

Aufklärung der VW-Affäre gefordert

Damit Volkswagen das weltweit verlorene Vertrauen zurückgewinnen könne, müssten "die Verantwortlichen klar benannt und zur Rechenschaft gezogen werden", mahnte Dobrindt. Er erwarte, dass VW "vollumfänglich über die Abläufe, die zu der Manipulation geführt haben, Auskunft gibt". Es reiche für VW nicht aus, wieder regelkonforme Autos auszuliefern.

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