AUA: Möglicher Streik des Bordpersonals rückt immer näher

AUA: Möglicher Streik des Bordpersonals rückt immer näher
Bord-KV: AUA und Gewerkschaft gesprächsbereit, aber verhandeln nicht.

Bei den Austrian Airlines droht diese Woche am Donnerstag und Freitag ein Streik des Bordpersonals. Das sind immerhin 3.500 Mitarbeiter. Am Sonntag sind die Kollektivvertragsverhandlungen ergebnislos abgebrochen worden, am Montag wurde dann gleich gar nicht verhandelt.

Offenbar gilt das Motto: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Aber beide Seiten signalisieren weitere Gesprächsbereitschaft.

„Wir sind jederzeit verhandlungsbereit, bei uns im ÖGB gibt es einen Raum, dort steht: Reserviert für KV-Verhandlungen der Austrian Airlines“, sagt vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart zum KURIER. „Wir haben der AUA mitgeteilt, dass sie nur herkommen müssen.“ Die Gewerkschaft habe sich bereits bewegt und sei auf die AUA zugegangen. Es spießt sich aber an den Zahlen.

Krux des Angebots

„Wenn das Angebot der AUA 18 Prozent Tabellenerhöhung für alle und 28 Prozent für die Co-Piloten bedeutet, dann werden wir das Angebot den Mitgliedern zur Abstimmung vorlegen und alle können beruhigt in den Osterurlaub fliegen“, sagt Liebhart. „Aber offensichtlich ist das Angebot nicht ernst gemeint.“ Denn das Angebot der AUA errechnet sich unter Heranziehung der Inflation (7,8 Prozent), aber auch von Einmalzahlungen, die von der Gewerkschaft abgelehnt werden.

Indes sagt AUA-Sprecherin Sophie Matkovits zum KURIER: „Wir wollen über unser Angebot sprechen, aber wir brauchen eine signifikante Bewegung der Gewerkschaft. Die findet aktuell nicht statt. Wir sind aber gesprächsbereit.“ Laut Matkovits werde am Dienstag entschieden, ob anlässlich der Streikdrohung Flüge gestrichen werden müssen. Es geht um rund 430 Flüge für 52.000 Passagiere, die ausfallen könnten. Mutmaßlicher Schaden für die AUA: 15 Millionen Euro.

Unabhängig von der Entscheidung, ob Flüge gestrichen werden müssen, bietet die AUA potenziell betroffenen Kunden bereits jetzt eine einmalige, kostenlose Umbuchung oder Stornierung ihres Fluges an, wie auf der Homepage der Fluglinie zu sehen ist.

Sollten Flüge annulliert werden, müsse die Airline einen Ersatztransport anbieten, sagte Gabriele Zgubic, Leiterin Konsumentenpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, am Montagabend in der "Zeit im Bild" des ORF. "Sie muss den Vertrag mir gegenüber erfüllen." Der Ersatztransport könne in Form eines Flugs bei einer anderen Fluglinie, aber auch je nach Distanz eine Zug- oder Busfahrt sein. Sollte keine Alternative machbar sein, hätten Passagiere ein Recht auf Ausgleichszahlungen.

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