Bordpersonal der AUA droht mit Streik in der Karwoche
Bei den Austrian Airlines (AUA) stehen turbulente Zeiten ins Haus. Denn die am Donnerstag abgebrochenen Kollektivvertragsverhandlungen für das Bordpersonal (3.500 Beschäftigte) werden in einem Streik über die Osterfeiertage münden, wenn die AUA bis Freitag 24.00 Uhr kein neues Angebot vorlegt.
Wie Daniel Liebhart von der Gewerkschaft vida bestätigt, liegt ein aufrechter Streikbeschluss vor.
Was führte zu dieser möglichen Eskalation? Die Version der AUA geht so: Sie habe dem Betriebsrat und der Gewerkschaft ein Gesamtpaket angeboten. Ein Teil sei die Abgeltung der Inflation in Höhe von 7,8 Prozent.
„Auch für das nächste Jahr würden wir die rollierende Inflation abgelten, weil wir den KV für 22 Monate abschließen wollen“, sagt AUA-Sprecherin Sophie Matkovits zum KURIER. Bei den Co-Piloten soll es zusätzlich noch Entgeltsteigerungen von bis zu zehn Prozent geben.
AUA-Sprecherin: Bis zu 28 Prozent Gehaltserhöhung
„Wir würden auch die Erfolgsbeteiligung nochmals nach oben schrauben, dass man bis zu zwei Monatsgehälter bekommen würde, wenn das Unternehmen erfolgreich ist“, sagt Matkovits. Am Ende sollen so 18 Prozent bzw. 28 Prozent Gehaltserhöhung winken. Und sie weist darauf hin, dass die AUA in den nächsten Tagen den Beschäftigten die Erfolgsbeteiligung für 2023 von bis zu einem Monatsgehalt überweisen werde.
„Bei diesem Angebot stehen wir jetzt. Und wenn der Betriebsrat sagt 40 Prozent Erhöhung, bei den Co-Piloten wären wir sogar bei 50 Prozent, dann wird es einfach schwer“, sagt die AUA-Sprecherin. „Wenn die Kollegen im März 2023 mindestens elf Prozent Erhöhung erhalten haben und die Flugbegleiterinnen an den unteren Stufen bis zu 22 Prozent und 3.000 Euro Einmalzahlung.
Jetzt gibt es noch einen Mitarbeiterbonus. Ich kenne ansonsten kein Unternehmen, dass das hat.“ Nachsatz: „Wenn die Gewerkschaft verhandeln will, dann soll sie uns anrufen und wir finden sofort einen Termin. Unser Angebot ist weiterhin aufrecht.“
Die Gewerkschaft
Die Version der Gewerkschaft vida geht so: Ziel ist die Angleichung der AUA-Bordgehälter an die des Mutterkonzerns Lufthansa. Und die Gehälter des fliegenden Lufthansa-Personals sollen um 40 Prozent höher sein als bei der AUA. „Unser Verhandlungsteam wäre bereit, weiter zu verhandeln, aber es liegt am Vorstand der AUA, uns ein neues Angebot zu schicken und sich nicht aus dem Staub zu machen“, sagt vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart zum KURIER.
Denn am Freitag verbreitete sich in Gewerkschaftskreisen die Nachricht, dass sich der AUA-Verhandler Francesco Sciortino nicht mehr in Wien ist. „Dem Vernehmen nach ist er Richtung Frankfurt abgeflogen“, sagt Liebhart. Die AUA konterte, dass Sciortino jederzeit zu erreichen sei und auch jederzeit in Wien sein könne. Und Liebhart fügt hinzu: „Eine Entscheidung für einen Streik trifft man nicht leichtfertig, wir werden uns dazu mit dem Bord-Betriebsrat beraten.“
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