Voestalpine trotz Gewinneinbruchs zuversichtlich

Voestalpine trotz Gewinneinbruchs zuversichtlich
Die schwache Konjunktur macht sich bei dem Stahlkonzern bemerkbar. Der Gewinn hat sich im ersten Quartal mehr als halbiert.

Sinkende Stahlpreise und die abnehmende Nachfrage aus der Bauindustrie, bei Konsumgütern und im Maschinenbau ließen das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der Voestalpine nach einem Rekordquartal im Vergleichszeitraum des Vorjahres um 42,6 Prozent auf 504,5 Millionen sinken. Der Umsatz verringerte sich von 4,6 auf 4,4 Milliarden Euro. Der Gewinn sank um 58 Prozent auf 220 Millionen Euro.

Konzernchef Herbert Eibensteiner sprach dennoch von einem „insgesamt gesehen guten Ergebnis“. Zum einen sei das Vergleichsquartal im Vorjahr das beste der Unternehmensgeschichte gewesen. Zum anderen habe sich die Diversifikation des Konzerns nach Branchen und Regionen bewährt, sagte Eibensteiner bei der Präsentation der Zahlen am Mittwoch.

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Hohe Nachfrage bei Bahninfrastruktur und erneuerbarer Energie

Die einzelnen Industriebereiche hätten sich unterschiedlich entwickelt. In der Bahninfrastruktur und in der Luftfahrt habe die gute Entwicklung aus den Vorquartalen angehalten. Im Automobilbereich sei die Nachfrage sehr zufriedenstellend. Auch im Energiebereich habe die Dynamik des vergangenen Jahres angehalten. Besonders starke Nachfrage verzeichnete die Voestalpine aus der Solarindustrie. Der Konzern beliefert unter anderem das brasilianische Großprojekt Futura I mit Stahlprofilen, das 1,7 Millionen Menschen mit sauberer Energie versorgen soll. 

Voestalpine trotz Gewinneinbruchs zuversichtlich

Voestalpine-Vorstandschef Herbert Eibensteiner

Energiekosten zu hoch

Die Energiekosten seien im Vergleich zu den Spitzenzeiten im Vorjahr zwar gesunken, im internationalen Vergleich in Europa aber nach wie vor sehr hoch, sagte Eibensteiner. Europa müsse sich langfristig die Frage stellen, ob man mit der Kopplung der Strompreise an die Gaspreise beim Merit-Order-Prinzip einen wettbewerbsfähigen Strompreis zusammenbringe, kritisierte Eibensteiner. Wichtig sei auch, dass die noch offene Strompreiskompensation für die Industrie so schnell wie möglich komme.

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Bei den Vorbereitungen zur einer klimafreundlicheren Stahlproduktion mit reduziertem CO2-Fußabdruck mit Elektroöfen (greentec steel) sieht sich der Konzern im Plan. Zentrale Vergaben sollen noch im Laufe des Jahres erfolgen. Das Projekt wurde bereits bei Förderstellen in der EU eingereicht. "Wir werden im Herbst erfahren, welche Förderungen wir bekommen können", sagte Eibensteiner. Auch Wasserstoff in der Stahlerzeugung werde für die Voest Thema bleiben. Eine Testanlage in Donawitz sei weiter in Betrieb. Einsparungen bei Energie- und Ressourcen soll auch ein neues Edelstahlwerk in Kapfenberg bringen, das im vergangenen Jahr hochgefahren wurde und Ende 2023 in die Vollproduktion gehen soll.

Ergebnisrückgang nach Rekordjahr erwartet

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Eibensteiner, dass die gute Entwicklung im Automobilbereich, der Bahninfrastruktur und der Luftfahrt anhalten werden. Im Bereich der erneuerbaren Energien rechnet er mit Zuwächsen. Beim Bau, im Maschinenbau und bei Konsumgütern werde die Nachfrage hingegen schwach bleiben.

Die stärkste Abschwächung erwartet Eibensteiner in Europa. In Nordamerika sei mit einem moderaten Rückgang zu rechnen. Südamerika sollte eine stabile Entwicklung nehmen. Für den asiatischen Raum rechnet er mit nur leichtem Wachstum. Der Voestalpine-Chef geht für das laufende Geschäftsjahr weiter von einem EBIDTA in der Bandbreite von 1,7 bis 1,9 Milliarden Euro, nach dem Rekordergebnis von 2,5 Milliarden Euro im Vorjahr, aus. An der Wiener Börse gaben die Aktien der Voestalpine am Mittwochvormittag um 2,2 Prozent nach.

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