Verbund-Chef: "Klimaneutral werden, ohne dass die Wettbewerbsfähigkeit flöten geht"

Ein Stahlwerk von ThyssenKrupp in Deutschland
Hohe Energiepreise machen insbesondere der Industrie zu schaffen. Beihilfen sind laut Wifo-Chef Felbermayr aber keine Lösung.

„Wollen tun wir alle dasselbe, wie wir hinkommen ist die spannende Frage“, sagte Verbund-Chef Michael Strugl bei einer Veranstaltung in der Österreichischen Botschaft in Berlin. Europa müsse klimaneutral werden, „ohne dass die Wettbewerbsfähigkeit flöten geht“. Strugls Auftritt in Berlin hat den Hintergrund, dass sich der Verbund in Deutschland breiter aufstellen will.

Die Konjunkturaussichten sind nicht nur in Österreich gedämpft, in Deutschland bezeichnete sie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor Kurzem gar als „dramatisch schlecht“. Die Energiepreise in Europa haben sich nach dem Preisschock 2022 zwar weitgehend normalisiert, sie sind aber deutlich höher als etwa in den USA oder Asien – und werden das voraussichtlich auch bleiben.

Die angepeilte Energiewende werde zumindest in einer Übergangsphase zusätzlich Geld kosten, sagte Gabriel Felbermayr vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) bei der Veranstaltung. Insbesondere mit Hinblick auf exportorientierte und energieintensive Bereiche sieht der Ökonom bereits „das Gespenst der Deindustrialisierung“ umgehen. Während der Sektor in Österreich im Vergleich zu 2015 etwas gewachsen ist, ist die Produktion in Deutschland um ein Fünftel zurückgegangen.

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