Der Deal soll im vierten Quartal abgeschlossen werden und steht in einer Reihe von großen Übernahmen in der US-amerikanischen Ölindustrie. Erst Anfang Mai genehmigten die Aufsichtsbehörden die etwa 60 Mrd Dollar (55 Mrd. Euro) schwere Übernahme von Pioneer Natural Resources durch den Branchenriesen Exxon Mobil. Diamonback Energy hat angekündigt, Endeavor Energy um 26 Mrd. Dollar (24 Mrd. Euro) zu kaufen.
Diese Woche haben zudem die Aktionäre von Hess ein Übernahmeangebot von Chevron angenommen. Der Deal ist umgerechnet 49 Mrd. Euro schwer. Dadurch kommen sich Chevron und Exxon, die zwei größten US-Ölfirmen, in die Quere. Denn Chevron will mit Hess auch dessen Anteil an einem Joint Venture in Guyana übernehmen. Exxon hält aber den größten Anteil an dem Projekt und fordert in einem Schlichtungsverfahren ein Vorkaufsrecht ein.
Boom für fossile Treibstoffe
Die US-Ölindustrie erlebt seit dem Ende der Corona-Pandemie einen Boom. Die Produktion und die Profite der großen Konzerne haben Rekordwerte erreicht, allen Klimaschutz-Ankündigungen der Administration von Präsident Joe Biden zum Trotz. Dahinter steht der massive Anstieg der Energiepreise.
Zunächst, als mit der Lockerung der Corona-Maßnahmen in großen Volkswirtschaften der Energiebedarf weltweit anstieg, zum zweiten Mal nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Insbesondere Europa wurde dadurch schlagartig zu einem großen, zahlungskräftigen Kunden für amerikanisches Flüssiggas, musste doch der Großteil der russischen Gaslieferungen ersetzt werden.
Die Marktkonzentration hat infolgedessen weiter zugenommen. Die Hälfte der Ressourcen im Permianbecken, dem wichtigsten Ölfördergebiet der USA, wird inzwischen von fünf Unternehmen kontrolliert. "Unsere Branche muss sich konsolidieren. Es gibt zu viele Spieler. Größe ist wichtig", sagte dazu Lance.
Unterstützung für Republikaner
Biden und die Demokraten sind der Ölindustrie trotzdem ein Dorn im Auge. Laut der Transparenzplattform Open Secrets haben die Unternehmen die Wahlkampagnen republikanischer Kandidaten mit zig Millionen Dollar gesponsert. Alleine heuer gingen unter anderem je 300.000 Euro an Donald Trump und Nikki Haley, mehr als 400.000 Dollar an den Texaner Ted Cruz.
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