Uhrenhäuser Zenith und Bulgari des Luxuskonzerns LVMH optimistisch für 2022

Uhrenhäuser Zenith und Bulgari des Luxuskonzerns LVMH optimistisch für 2022
Bulgari-Chef: Wachstum im Vorjahr vor allem in China und in den USA.

Die Schweizer Uhrenmarken Zenith und Bulgari des französischen Luxusgütergiganten LVMH haben sich vom pandemiebedingten Umsatzeinbruch aus dem Jahr 2020 gut erholt. Mit neuen Modellen im Angebot versprühten die Markenchefs an der LVMH Watch Week viel Optimismus fürs 2022.

Vergangene Woche haben die vier LVMH-Uhrenhäuser, zu welchen neben den genannten auch TAG Heuer und Hublot zählen, in einer rein online durchgeführten "Messe" die neusten Kreationen vorgestellt. "Wir haben ein gutes Feedback zu unserer neuen Uhr, der Defy Skyline, erhalten. Und das stimmt uns optimistisch für 2022", sagte etwa Zenith-Chef Julien Tornare im Gespräch mit AWP.

Gut erholt

Wie die gesamte Uhrenbranche hatte auch Zenith aus dem neuenburgischen Le Locle im 2020 unter den Coronalockdowns und den verschärften Regeln im Reiseverkehr gelitten. Doch davon hat sich Zenith mehr als erholt. Das Jahr 2021 sei gemessen am Umsatz sogar zum Rekordjahr für das Unternehmen geworden, sagte Tornare. Dabei hätten die Verkäufe gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 im zweistelligen Prozentbereich und verglichen mit 2020 sogar dreistellig zugelegt, so Tornare weiter. Und die Profitabilität habe ein "fantastisches" Niveau erreicht. Konkrete Angaben zu den Geschäftszahlen machen die LVMH-Töchter allerdings keine.

Nun will der Zenith-Chef an die jüngsten Erfolge anknüpfen. "Im 2021 haben wir rund 20.000 Uhren produziert und wir hoffen, dass wir das Volumen bald in den Bereich von 22.000 bis 24.000 Stück steigern können", sagte Tornare. Zu schaffen machen der Marke allerdings der Fachkräftemangel und die Engpässe in den Lieferketten. Wegen höherer Rohstoff- und Transportkosten dürfte Zenith die Preise um 4 bis 5 Prozent erhöhen. Heute kostet eine Zenith-Uhr im Durchschnitt um die 10.000 Franken (rund 9.600 Euro).

Über Niveau von 2019

Auch die Bulgari-Uhren- und Schmuckmanufaktur hat sich im letzten Jahr vom Coronaeinbruch erholt. "Wir haben es sogar geschafft, das Umsatzniveau vom Rekordjahr 2019 zu übertreffen", sagte CEO Jean-Christophe Babin am Rande der LVMH Watch Week zu AWP. Vor allem in China und den USA ist Bulgari laut Babin sehr stark gewachsen, während das Geschäft in Europa etwas hinterherhinkte. "Wir konnten in Europa die ausbleibenden internationalen Touristenströme noch nicht vollständig kompensieren." Vor der Coronakrise hatten vor allem asiatische Touristen die Verkäufe von Luxusgütern in Europa befeuert.

Wie Zenith-Chef Tornare rechnet auch Babin für Bulgari mit einem guten Jahr 2022. Denn der Appetit der Kunden auf Luxus sei nach wie vor gross, meinte er. Allerdings seien die Lieferengpässe im Welthandel eine Herausforderung. Babin hofft allerdings, dass dieses Problem ab der zweiten Jahreshälfte wegfällt.

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