UBM steigerte operativen Gewinn in den ersten drei Quartalen

UBM lädt die Inhaber der UBM-Anleihe 2014 in eine neue ein
Der Nettogewinn verringerte sich aufgrund einer höheren Steuerquote in Deutschland um 12,6 Prozent auf 33,3 Mio. Euro.

Der börsennotierte Immobilienentwickler UBM hat auch nach drei Quartalen operativ mehr verdient als voriges Jahr, allerdings sank der Nettogewinn wegen einer höheren Steuerquote in Deutschland.

Das Vorsteuerergebnis (EBT) legte um 10,4 Prozent auf 51,0 Mio. Euro zu, der Nettogewinn verringerte sich um 12,6 Prozent auf 33,3 Mio. Euro, teilte UBM am Donnerstag mit. Für 2021 erwartet man wegen Corona einen Ergebnisrückgang. Unter Druck ist vor allem das Hotel-Pachtgeschäft.

Der Steueraufwand des Unternehmens belief sich in den ersten drei Quartalen auf 17,7 Mio. Euro - was laut UBM einer Steuerquote von 34,7 Prozent entsprach. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte die Quote lediglich 17,4 Prozent betragen.

Umsatz gesunken

Die Umsatzerlöse blieben in den ersten neun Monaten mit 126,8 Mio. Euro um 30,8 Prozent unter dem Vorjahresvergleich, ebenso ging die Gesamtleistung zurück - um 36,6 Prozent auf 292,1 Mio. Euro. Voriges Jahr war die Gesamtleistung höher, weil damals einige Großprojekte veräußert wurden. Damit sank die Leistung aus dem Immo-Geschäft von 337,2 auf 203,1 Mio. Euro. Die Leistung aus dem Hotelbetrieb schrumpfte von 51,6 Mio. auf 13,0 Mio. Euro, was neben dem Verkauf zweier Hotels in Paris laut UBM vor allem auf die eingeschränkte Reisetätigkeit infolge der Covid-19-Pandemie zurückzuführen war.

Im Segment Deutschland sank die Gesamtleistung von 140,4 Mio. auf 98,6 Mio. Euro, da 2019 nahe München ein großes Entwicklungsareal verkauft worden war. In Österreich verringerte sie sich von 180,9 Mio. auf 123,0 Mio. Euro, nachdem voriges Jahr der Forward-Verkauf des QBC-1&2-Büroprojekts (Quartier Belvedere Central) inkludiert gewesen war.

Nach Segmenten legte bei der Leistung der Bereich Residential am stärksten zu (um fast 70 Prozent auf 109,1 Mio. Euro), während das Office-Segment mit 70,6 Mio. Euro etwa gleich blieb. Den stärksten Rückgang gab es im Segment Hotel, in dem die Gesamtleistung von 147,9 Mio. auf 40,0 Mio. Euro nach unten rasselte.

Trotz Corona sei UBM an der Verkaufsfront in den vergangenen Monaten überaus erfolgreich gewesen. In weniger als einem Jahr habe man 1.000 Wohnungen verkauft, so viele wie nie zuvor. Auch im Bürobereich sei die Nachfrage nach UBM-Projekten ungebrochen, erklärt CEO Thomas G. Winkler. Zudem wurde erst kürzlich, bereits im vierten Quartal, das derzeit größte UBM-Büroprojekt in Deutschland, der F.A.Z.Tower für knapp 200 Mio. Euro veräußert. "Die starke Entwicklungspipeline soll in den nächsten Monaten mit weiteren Büro- und Wohnprojekten wachsen", wird betont. Diese Pipeline ist 2,2 Mrd. Euro groß und besteht zu 50 Prozent aus Wohnen, zu 30 Prozent aus Büros und nur noch zu 15 Prozent Hotels. 2021 werde man zwar "eine Corona-Delle" sehen, man sei aber sehr optimistisch 2022 nahtlos an die Entwicklung vor der Krise anschließen zu können.

Keine Prognose

Abschließende Ertragsprognosen für heuer seien wegen des weiterhin unsicheren Marktumfelds nicht möglich, heißt es im Ausblick. Zwar liege die Ertragsentwicklung der ersten drei Quartale deutlich über den Erwartungen, doch stehe ein herausforderndes viertes Quartal bevor. Von den erneuten massiven Reise- und Handelsbeschränkungen in Europa sei vor allem das Hotel-Pachtgeschäft von UBM betroffen, "die Auswirkungen werden vor diesem Hintergrund erneut evaluiert".

Die Krise eröffne aber auch neue Chancen, da in den nächsten sechs Monaten damit zu rechnen sei, dass Immo-Projekte von Mitbewerbern stärker unter der andauernden Unsicherheit leiden und einen starken Partner brauchen würden. Diese potenziellen Beteiligungen oder Akquisitionen sollten sich aber erst ab 2022 positiv auf die UBM-Erträge auswirken, heißt es.

Für das bevorstehende Jahr 2021 sei - wegen der eingeschränkten Projektakquisitionstätigkeit 2020 und den weiteren Folgen der Corona-Pandemie - ein unter dem heurigen Jahr liegendes Ergebnis zu erwarten. Durch gute Vermögenskennzahlen sieht sich UBM jedoch für die Krise gerüstet. Das Eigenkapital lag zuletzt mit 475,8 Mio. Euro um fast drei Prozent über dem Stand von Ende 2019, die Eigenkapitalquote betrug 34,3 (35,1) Prozent). Die liquiden Mittel waren mit 232,7 Mio. Euro um 9,6 Prozent höher als zum letzten Jahresultimo. UBM beschäftigte zuletzt 335 Mitarbeiter um fast 14 Prozent weniger als Ende 2019.

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