TTI-Chef: "Viele werden nach der Krise neuen Job suchen"

TTI-Chef Klaus Lercher
Personalprofi Klaus Lercher über die akute Fachkräftekrise, eine noch nie da gewesene Dynamik am Arbeitsmarkt und überzogene Ansprüche der Betriebe.

Personalausfälle? Klaus Lercher klappt sein Laptop auf und checkt auf einem Dashboard die tagesaktuellen Daten. 64 seiner Beschäftigten befinden sich derzeit wegen der Omikron-Welle in Quarantäne. Die Zahl sei zwar dreimal so hoch wie Anfang Jänner, aber immer noch überschaubar, zeigt sich der TTI-Geschäftsführer zufrieden. Der oberösterreichische Personaldienstleister und – bereitsteller hat aktuell 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Eine hohe Impfquote, strikte Covid-Regeln und eine "sehr ordentliche Disziplin" könnten Personalengpässe verhindern, meint Lercher im Gespräch mit dem KURIER. Die Ängste in einigen Industriebetrieben würden derzeit aber auch zu überzogenen Ansprüche gegenüber überlassenen Arbeitskräften führen. "Am liebsten wäre ihnen, wenn externe Kräfte alle die 2-G-Regel erfüllen", schildert Lercher.

Zu wählerisch

Überzogene Ansprüche seien oft auch der Grund, warum viele Unternehmen derzeit vergeblich nach Personal Ausschau halten. "Je mehr Kriterien verlangt werden, desto schwieriger wird die Stellenbesetzung", weiß Lercher und verweist auf Vorbehalte etwa gegenüber älteren Arbeitnehmern oder ausländischem Personal. Die Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht sei bei der Rekrutierung im Ausland derzeit auch nicht gerade förderlich.

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