Transportbranche wird von alten Problemen eingeholt

Transportbranche wird von alten Problemen eingeholt
Mit dem Abklingen der Corona-Krise läuft es wieder runder, doch jetzt fehlen die Fahrer

Nachdem die Transportbranche zu Beginn der Corona-Pandemie in eine Art Schockstarre verfallen ist, ist mittlerweile wieder „business as usual“ eingetreten, sagt Alexander Klacska, Obmann der Bundesparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich. Zwar werde man das Niveau von 2019 heuer noch nicht erreichen, die Branche blicke jedoch optimistisch in die Zukunft.

Schikanen

Grenzschließungen und Schikanen wie vor einem Jahr plagen die Transporteure nicht mehr – Fahrer durften damals unter anderem an Zielorten nicht die Toiletten benutzen, weil die Leute dort Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus hatten. Stattdessen profitiert die Branche stark von der positiven Wirtschaftsentwicklung. Dadurch ist allerdings ein altes Problem wieder virulent geworden: der Fahrermangel.

Ähnlich wie vor der Corona-Pandemie wird auch jetzt verzweifelt nach Fahrern gesucht, die trotz der hohen Arbeitslosigkeit aber nicht zu finden sind. „Die Altersstruktur der Branche liegt bei 50-plus, wir brauchen jüngere Leute“, sagt Klacska. Doch die bekommt er nicht – auch das ist ein altbekanntes Problem.

Führerschein mit 17

All jene, die nicht Matura machen oder die Universität besuchen, kommen mit 16 Jahren auf den Arbeitsmarkt. Zu früh, um einen Lkw steuern zu dürfen. Daher fordert Klacska, dass bereits mit 17 Jahren der Lkw-Führerschein gemacht werden kann – allerdings nur mit zusätzlichen 30.000 Kilometern begleitetem Fahren.

Um zukunftsfit zu bleiben, muss die Politik die Bremsklötze wegnehmen, so Klacska. In Italien und Deutschland werde Flüssiggas gefördert, in Österreich nicht. Dabei wäre das ein sinnvoller Zwischenschritt, um die -Emissionen zu senken. Immerhin könne dadurch pro Lkw bis zu 25 Prozent eingespart werden.

Keine Gespräche

Nachhaltigkeit ist neben Digitalisierung für die Branche ein wichtiges Thema. Klacska würde sich darüber gerne mehr mit der Politik unterhalten. Leider nehme sich die grüne Verkehrsministerin dafür noch weniger Zeit als ihre Vorgänger.

 

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