Tojner greift nach Airbus-Tochter Premium Aerotech

Michael Tojner
Laut Spiegel-Bericht will der Austro-Investor deutschen Luftfahrt-Champion schaffen. Deutsche Regierung ist skeptisch.

Der heimische Investor Michael Tojner plant in Deutschland einen großen Deal in der Luftfahrt-Zulieferindustrie. Wie der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, will Tojner seine Firma Montana Aerospace mit der Airbus-Tochter Premium Aerotec zusammenführen und damit zum Branchenprimus in der Luftfahrt-Zulieferindustrie aufsteigen.

Tojner plane, gemeinsam mit weiteren Partnern und der Bundesregierung bei Premium Aerotec eine Kapitalerhöhung durchzuführen und das Geld zu nutzen, um weitere Unternehmen unter dem Dach der Gemeinschaftsfirma anzusiedeln, berichtet der Spiegel. Später solle dann ein Börsengang erfolgen.Tojners Initiative könne insbesondere kleinen und mittelgroßen Zuliefererfirmen helfen, den Nachfrageinbruch bei Airbus im Zuge der Corona-Pandemie zu bewältigen.

In Österreich hatte Die Presse vor  zwei Wochen über Tojners "geheime Pläne" berichtet. Airbus hat den Abbau Tausender Arbeitsplätze angekündigt, darunter 900 bei der Augsburger Tochter Premium Aerotec. In der Vergangenheit hatte der Konzern versucht, den Ableger zu verkaufen.

Regierung skeptisch

Bei der deutschen Bundesregierung stoße der Plan bislang allerdings auf wenig Resonanz, berichtet das Magazin weiter. Grund könne ein Ermittlungsverfahren sein, das derzeit bei der Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien anhängig sei und sich gegen Tojner und 34 weitere Personen richte.

Der Unternehmer und einstige Geschäftspartner werden verdächtigt, mehrere gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften zum Dumpingpreis übernommen und dem Burgenland durch die Zahlung eines viel zu geringen Ausgleichs für den Wegfall der Gemeinnützigkeit einen Schaden von bis zu 120 Millionen Euro zugefügt zu haben. Tojner weist die Vorwürfe zurück und argumentiert, er selbst sei erst ins Spiel gekommen, als das Geschäft schon abgewickelt gewesen sei. 

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