Tojners Montana Tech erlitt 2019 Gewinneinbruch

profil 05/19, Wi
Einmaleffekte drückten den Gewinn stark, der Umsatz stieg jedoch im gleichen Zeitraum.

Die Industriegruppe Montana Tech Components (MTC) des heimischen Investors Michael Tojner hat 2019 unter dem Strich deutlich weniger verdient als im Jahr davor. Der Jahresgewinn sank um 27 Prozent auf 38,5 Mio. Euro. Das Ergebnis sei "wesentlich von Einmaleffekten beeinflusst", teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der Umsatz erhöhte sich um elf Prozent auf 1,35 Mrd. Euro.

Anpassungen

"Der Einmaleffekt betrifft die Asta (Zulieferer für Kraftwerksindustrie, Anm.), wo wir Wertanpassungen vornehmen mussten. Diese Abschreibungen machen einen guten Teil der 'Ergebnisanpassung' aus", sagte Investor-Relations-Manager Jim Lefèbre zur APA. Weiters habe der Börsengang des Verpackungsherstellers Aluflexpack im vergangenen Sommer "einmalige Kosten hervorgerufen".

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte das Ergebnis (EBITDA) gegenüber 2018 um 28 Prozent auf 189,75 Mio. Euro zu - das sei "das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte der Montana-Gruppe" gewesen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) der an der Schweizer Börse Six notierten MTC brach aber um fast 30 Prozent auf 58,77 Mio. Euro ein.

Dämpfer

Zur Montana-Tech-Gruppe gehören der Batterienhersteller Varta AG, die Aluflexpack AG, Asta, UAC und Alu Menziken sowie die Alpine Metal Tech. Der Personalstand ist 2019 um 1.791 Mitarbeiter auf 9.572 Arbeitnehmer kräftig gewachsen.

Um die genannten Sondereffekte bereinigt erhöhte sich das EBITDA im abgelaufenen Geschäftsjahr um gut ein Drittel auf knapp 198 Mio. Euro, das EBIT um fast 17 Prozent auf 97,5 Mio. Euro und das Jahresergebnis um 45,8 Prozent auf 77,2 Mio. Euro.

Die zu erwartenden Auswirkungen aus der COVID-19-Krise würden voraussichtlich Teile der Industriegruppe "im Wachstum dämpfen", wobei zu erwarten sei, dass die diversifizierte Ausrichtung der Montana Gruppe die möglichen Einbußen abmildere, heißt es im aktuellen Unternehmensbericht.

Erfolg bei Varta

Der Batterienhersteller Varta (Division Energy Storage) blicke auf ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr zurück - der Umsatz erhöhte sich um gut ein Drittel auf 362,7 Mio. Euro. Der Konzern investiert massiv in den Ausbau der Produktionskapazitäten im Bereich Lithium-Ionen-Batterien und werde 2020 "trotz der schwierigen Situation durch die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie beim Wachstum nochmals zulegen", so die Erwartung.

Die am 2. Jänner abgeschlossene Akquisition von Varta Consumer stelle das Geschäftsmodell des Varta-Konzerns zudem auf "eine noch breitere Basis". Das Consumer-Batteriegeschäft bilde künftig gemeinsam mit dem Energiespeicher-Geschäft der bisherigen Varta AG das neue Segment "Household Batteries". Das Management erwartet sich "starkes Wachstum" bei Lithium-Ionen-Batterien. Deshalb werde das Personal im neuen Segment "Microbatteries & Solutions" "deutlich erhöht werden".

Schwäche in Automotive

An den beiden neuen Standorten der Universal Alloy Corporation (UAC), in Rumänien (am Flughafen in Baia Mare) und in Vietnam (Da Nang) wurden den Konzernangaben zufolge große Baufortschritte erzielt. Die ersten Maschinen seien bereits in Betrieb gegangen. An beiden Standorten seien über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Das Ende 2018 eröffnete rumänische Werk der Alu Menziken in Satu Mare befinde sich noch in der Anlaufphase und "spürt die aktuelle Schwäche im Automotive-Bereich", also die weggebrochene Nachfrage in der Automobilindustrie. Entsprechend schlecht ist die Auslastung des Standortes. Auch die Alpine Metal Tech trifft das derzeit negative Umfeld, die Schwäche im Automobilbereich.

Solide Nachfrage

Bei der Aluflexpack (Division Industrial Components) wiederum hätten eine solide Nachfrage sowie Konsolidierungseffekte aus der Akquisition der türkischen Tochter Arimpeks zum Wachstum des Nettoumsatzes von mehr als 14 Prozent auf 207,9 Mio. Euro beigetragen.

Die Asta-Gruppe bewegt sich laut Montana Tech weiterhin in einem schwierigen, aber trotzdem stabilen Umfeld - "ausgelöst durch die zurückhaltenden Investitionstätigkeiten im klassischen Kraftwerksbau". Dank guter Positionierung in der Produktion und im Geschäft mit isolierten Flachdrähten gelinge es, dem Preisdruck im Wesentlichen standzuhalten und nur geringe Mengeneinbußen hinnehmen zu müssen.

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