Swarovski Kristallwelten bangen um chinesische Touristen

Swarovski Kristallwelten bangen um chinesische Touristen
Geschäftsführer Stefan Isser beklagt schwindende Reiselust der Chinesen und fordert stärkere Internationalisierung des Tourismusmarktes.

Die Entwicklungen in und um China könnten sich negativ auf den heimischen Tourismus auswirken, warnt der Geschäftsführer der Swarovski-Kristallwelten, Stefan Isser. Die dortige Immobilienkrise, Corona-Nachwehen und der für die Chinesen schlechte Wechselkurs beeinflusse deren Reiselust negativ, sagte Isser im Gespräch mit der APA. "Das Beispiel zeigt, dass wir den Tourismusmarkt noch stärker internationalisieren und diversifizieren müssen".

Asiatische Märkte müssten stärker bearbeitet werden

Überhaupt gelte es, verstärkt die "asiatischen Märkte" wie etwa Taiwan anzuvisieren und zu bearbeiten, erklärte der Kristallwelten-Geschäftsführer. "In diesem Markt muss man gut positioniert sein, denn das dortige langfristige Wachstum der Märkte liegt deutlich über dem europäischem Schnitt". Das zeige sich auch ganz handfest am Beispiel Indien: "Der indische Markt hat sich für uns nach der Corona-Krise wieder sehr gut erholt."

Tourismus-Werbung zu Deutschland-lastig

Neben der Bearbeitung der asiatischen Märkte dürfe man sich - um die Internationalisierung weiter voranzutreiben - zudem nicht zu stark auf Österreich- und Tiroltourismus-Kernmärkte wie etwa Deutschland konzentrieren. "Es ist natürlich verständlich, dass beispielsweise die Tirol Werbung aufgrund der Wichtigkeit und der vielen treuen Stammkunden von dort darauf setzt, das bedeutet jedoch auch eine gewisse Abhängigkeit", so Isser. Aus einer solchen Fokussierung entstehe nämlich auch ein "Cluster-Risiko", also die Gefahr eines Tourismus-Einbruchs, weil man alles auf eine oder zu wenige Karten gesetzt habe.

Swarovski Kristallwelten bangen um chinesische Touristen

560.000 Gäste in den Kristallwelten, gleich viele Tiroler wie Inder

Als Kristallwelten sei man selbst mit der weltweiten und regionalen Tourismusentwicklung durchaus zufrieden. "2023 konnten wir 560.000 Gäste bei uns begrüßen, heuer peilen wir die 600.000 an", sagte Isser. Insgesamt habe man damit seit dem Bestehen der Kristallwelten mittlerweile 17 Millionen Gäste nach Wattens gelockt. Erfreulich sei auch, dass die Tirolerinnen und Tiroler gerne und wiederholt die Tiroler Kristall-Attraktion besuchten: "2023 waren rund 80.000 Besucher von hier." Damit liege man in etwa gleichauf mit Gästen aus Indien. Nur China hinke - aus besagten Gründen - noch hinterher: "Die 20.000 Gäste aus dieser Region sind sicher noch ausbaufähig".

USA wird wichtiger Markt

Wichtige Märkte seien aktuell neben Deutschland und Österreich gegenwärtig und künftig auch die USA, Südamerika und Mexiko. In letzteren drei Märkten stecke noch einiges an Potenzial und es gelte diese noch gezielter anzusprechen. Die Kristallwelten versuchten sich jedenfalls weltweit ganzjährig als Attraktion zu positionieren: "Wir setzen auf ein Ganzjahresprogramm und investieren auch gerade wieder in zwei neue Wunderkammern."

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