Die Hälfte des Essens landet im Müll

epa02936912 A farmer drives a harvesting machinery to unload the corn cobs after reaped in the field in rural Jiaozhou, eastern China's Shandong province, 26 September 2011. China's Ministry of Agriculture promotes use of agricultural machinery for autumn production as the autumn harvest season comed. Areas of corn crops harvested by machines will reach 9.67 million hectares this autumn in China, accounting for 31 per cent of the crop's total, said by the ministry. EPA/WU HONG
Weltweit werden rund zwei Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeworfen - unter anderem weil viele Konsumenten zu pingelig sind.

Zu einem besorgniserregenden Ergebnis über weggeworfenes Essen kommt eine Studie aus Großbritannien: Demnach landen weltweit bis zu 50 Prozent der Lebensmittel - insgesamt etwa zwei Milliarden Tonnen jährlich - nicht auf den Tellern, sondern im Müll. Die Zahlen seien "erschütternd", erklärt Tim Fox, einer der Studienautoren, "die weggeworfenen Lebensmittel könnten Menschen in vielen Regionen der Welt gut gebrauchen - vor allem jene, die hungern müssen".

Die Autoren der Institution of Mechanical Enginieers führen die Zahlen laut einem Bericht der BBC auf vier Faktoren zurück: Schlechte Lagerung, die strengen Vorschriften beim Mindesthaltbarkeitsdatum, Mengenrabatte in den Supermärkten ("Kauf zwei, zahl eins") und die Pingeligkeit vieler Konsumenten (zu krumme Gurken, zu kleine Karotten).

Österreicher werfen 96.000 Tonnen Lebensmittel weg

Jährlich werden weltweit vier Milliarden Tonnen Lebensmittel produziert - zwischen 30 und 50 Prozent davon werden laut der Studie allerdings nicht verzehrt, sondern landen noch vor dem Ablaufdatum im Mistkübel. Besonders die Menschen in den USA und Europa gehen mit ihrem Essen ziemlich sorglos um. Allein in Österreich landen jährlich etwa 96.000 Tonnen Lebensmittel im Abfall - mit dieser Menge könnte die Innsbrucker Bevölkerung ein Jahr versorgt werden (der KURIER berichtete).

Die Folgen des verschwenderischen Umgangs mit unserem Essen sind gravierend: "Angesichts knapper Wasser-, Land- und Energieressourcen und einer wachsenden Weltbevölkerung müssen die Konsumenten umdenken", fordert Fox. So werden rund 550 Milliarden Kubikmeter Wasser für den Anbau von Getreide verbraucht, das nie gegessen wird. Auch die Supermärkte seien hier in die Pflicht zu nehmen. "20 bis 40 Prozent des produzierten Gemüses und Getreides landet niemals im Supermarkt - nur weil es den optischen Ansprüchen nicht genügt", kritisiert die britische Lebensmittelexpertin Tristram Stuart (mehr dazu hier).

Weiterführende Links

Studie "Global Food: Waste Not, Want Not"

Tipps zum richtigen Einkauf von Lebensmitteln

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