Satte Österreicher, noch Potenzial im Osten

Wiener kaufen teurer ein als Münchner
Das letzte Geschäftsjahr lief in der Lebensmittelindustrie verhalten. Immerhin gab es Exporterfolge.

Mit rund 30.000 Beschäftigten und einem Branchenumsatz von mehr als 15 Milliarden Euro trägt die Lebensmittelindustrie rund sieben Prozent zur Industriewertschöpfung Österreichs bei. Die Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr war aber verhalten. Es wurde kaum mehr produziert als im Jahr zuvor, und auch die Umsätze dümpelten mit einem nominellen Plus von drei Prozent inflationsbereinigt mehr oder weniger auf Vorjahresniveau. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Bank Austria.

Eine Erfolgsgeschichte ist dagegen die Exportbilanz. Während der Branchenumsatz 2002 bis 2011 um 42 Prozent bzw. fünf Milliarden Euro zugelegt hat, verzeichnen die Nahrungsmittelexporte im selben Zeitraum ein Plus von 107 Prozent oder 3,3 Milliarden Euro. Die Exportquote der Branche hat sich binnen zwanzig Jahren auf 31 Prozent verdoppelt.

Schon allein aufgrund der demografischen Entwicklung kann die Lebensmittelindustrie in den kommenden Jahren keine Umsatzsteigerungen in Österreich erwarten – von Nischen wie hochpreisigen Schmankerln einmal abgesehen. Als Wachstumsmärkte gelten Länder mit steigendem Wohlstand und Gesundheitsbewusstsein. Potenzial sieht die Branche vor allem in Osteuropa. Derzeit liegt der Verbrauch von verpackten Lebensmitteln in Osteuropa bei rund 200 Kilogramm pro Kopf und Jahr. In den USA und Westeuropa ist der Appetit laut Statistik weitaus größer: Demnach konsumiert jeder Bürger 300 Kilogramm pro Jahr.

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