Spritengpässe in Frankreich, Raffineriestreik geht weiter

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Für Dienstag sind bereits Arbeitsniederlegungen bei der französischen Bahn und im Pariser Nahverkehr angekündigt.

Trotz einer Teileinigung mit den Gewerkschaften haben die Beschäftigten in den fünf Raffinerien von TotalEnergies in Frankreich am Freitag ihren Streik fortgesetzt. In nächtlichen Verhandlungen hatte das Unternehmen eine Gehaltserhöhung um 7 Prozent sowie Zulagen in Höhe von 3.000 bis 6.000 Euro angeboten. Zwei Gewerkschaften, die zusammen etwa 56 Prozent der Beschäftigten vertreten, wollten zustimmen. Sie müssen aber erst noch ihre Mitglieder befragen.

Die Gewerkschaft CGT hingegen hatte die Verhandlungen verlassen und will den Streik fortsetzen und ausweiten. Für Dienstag sind bereits Arbeitsniederlegungen bei der französischen Bahn und im Pariser Nahverkehr angekündigt.

Energieministerin Agnès Pannier-Runacher rief die Tankstellenbetreiber auf, nicht von der Krisensituation zu profitieren. Preise von nahezu drei Euro pro Liter seien "absolut nicht zu rechtfertigen", sagte sie am Freitag dem Sender LCI. Es sei "inakzeptabel, von der Krise zu profitieren, um die Gewinnmargen auszuweiten", betonte sie.

Der Preis für Diesel hatte nach Angaben des Ministeriums am Montag landesweit im Schnitt bei 1,80 Euro gelegen. Die Regierung sei zudem mit Total im Gespräch, um den Tankrabatt zu verlängern.

Milliardengewinne und hohe Inflation

Die Unternehmensführung hatte zuletzt sechs Prozent mehr Gehalt geboten, die CFDT holte noch einen weiteren Prozentpunkt heraus. Die CGT verlangt angesichts der hohen Inflation allerdings eine Lohnerhöhung um zehn Prozent. Bereits vor dem Kompromiss zwischen Unternehmensführung und CFDT verließ die CGT den Verhandlungstisch.

Sie will mit ihrer Forderung eine höhere Beteiligung der Arbeitnehmer am Unternehmensgewinn erstreiten. TotalEnergies hatte im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinn von 10,6 Milliarden Dollar (10,9 Mrd. Euro) eingefahren.

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Die seit Tagen anhaltenden Streiks haben zu gravierendem Treibstoffmangel in Frankreich geführt. Berufspendler, Taxifahrer, Pflegekräfte, Handwerker, Krankenwagenfahrer und Fahrlehrer jeweils beiderlei Geschlechts zählen zu den am schlimmsten betroffenen Gruppen. Sie nehmen lange Umwege und stundenlange Wartezeiten in Kauf, um an Treibstoff zu kommen. Am Donnerstagnachmittag fehlten in knapp 30 Prozent der Tankstellen eine oder mehrere Sorten Treibstoff. Im Großraum Paris und in den Regionen Hauts-de-France und Centre-Val-de-Loire war die Treibstoffknappheit besonders stark.

In den beiden Raffinerien von Esso-ExxonMobil haben die Beschäftigen die Arbeit inzwischen wieder aufgenommen. Das Unternehmen hatte am Dienstag einen Kompromiss mit mehreren Gewerkschaften gefunden.

Zuletzt sah sich die Regierung von Präsident Emmanuel Macron gezwungen einzugreifen. Sie verfügte Dienstverpflichtungen für ein Benzindepot von TotalEnergies in der Nähe von Dünkirchen und ein Benzindepots von Esso-ExxonMobil in der Nähe von Le Havre. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire rief TotalEnergies explizit dazu auf, die Gehälter zu erhöhen und ermahnte die Gewerkschaften, sie sollten "die ausgestreckte Hand annehmen".

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