AUA vor Arbeitskampf: Gewerkschaft droht mit Streik
Drei Verhandlungsrunden zu den Kollektiverträgen gab es bisher beim Bordpersonal (rund 2.500 Mitarbeiter) der Austrian Airlines, doch sie verliefen ohne Ergebnis. Die Gewerkschaft vida und der Bord-Betriebsrat fordern die Abgeltung der Inflation. Die AUA soll vereinfacht gesagt eine Inflationsabgeltung basierend auf der Durchschnittsinflation (von Jänner 2022 bis September 2022) von etwa 6,99 Prozent und das nur für ein Jahr (2023) angeboten haben.
Deshalb erhöhen Gewerkschaft und Betriebsrat den Druck. Am nächsten Donnerstag sind ab 09.00 Uhr Ortszeit Betriebsversammlungen im Office Park 3 des Flughafen Wien-Schwechat angesetzt. Außerdem hat sich die Gewerkschaft vida vom ÖGB bereits eine Streikfreigabe genehmigen lassen.
„Es sollen die Gehälter um die Inflation der vergangenen zwölf Monaten Prozent angehoben werden und das nachhaltig. Im nächsten Jahr macht das AUA-Sparpaket zwölf Prozent des Gehalts aus. Das heißt, wenn man die Gehälter nicht anhebt, stehen die Mitarbeiter mit einem Realverlust von 20 Prozent da“, sagt vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart zum KURIER. „Die Belegschaft trifft es so zusagen doppelt.
Das sagt die AUA
"Austrian Airlines bestätigt, dass aktuell Gespräche mit den Betriebsräten und Gewerkschaften stattfinden, weitere Gesprächstermine sind bereits für nächste Woche geplant. Bitte um Verständnis, dass wir uns zu konkreten Gesprächsinhalten zum aktuellen Zeitpunkt nicht äußern. Wir sind optimistisch sehr rasch zu Lösungen im Sinne der Mitarbeitenden und des Unternehmens zu finden und leisten dazu natürlich unseren Beitrag", heißt es in einer eMail an den KURIER. "Die Gespräche wurden von Unternehmensseite mit den Sozialpartnern aufgenommen, die Austrian Airlines Mitarbeitenden wissen darüber Bescheid, dass wir spätestens im November Ergebnisse kommunizieren werden." Nachsatz: "Die angekündigte reguläre Betriebsversammlung kann zu etwaigen Änderungen im Flugplan führen, betroffene Passagiere werden aktiv in Kenntnis gesetzt. Wir entschuldigen uns schon jetzt bei unseren Gästen für etwaige Unregelmäßigkeiten."
Nahezu alle Airlines der Lufthansa-Gruppe haben im vergangenen Sommer, also zur Hochzeit, zu Arbeitskampfmaßnahmen genutzt. Wir haben uns entschieden, den Sommer laufen zu lassen. Die Mitarbeiter der AUA haben für eine außerordentliche Performance gesorgt.“ Die AUA sei die Fluglinie des Lufthansa-Konzerns mit der größten Pünktlichkeit und der besten Performance.
„Es ist vollkommen selbstverständlich, dass man die Gehälter um die Inflation anhebt. Dass sich die AUA so ziert und bitten lässt, ist sehr eigenartig“, sagt Liebhart zum KURIER. In den Betriebsversammlungen wird die Belegschaft nun informiert und es wird die weitere Vorgangsweise werde festgelegt.
„Verspätungen und Flugausfälle sind nicht ausgeschlossen“, sagt Liebhart. „Die Betriebsversammlungen können zwei, drei Stunden und länger dauern, weil der Informationsbedarf sehr groß ist. Wir haben uns auch einen Streikbeschluss vom ÖGB genehmigen lassen. das wird man auch mit den Kollegen besprechen müssen.“
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