Touren-Ski sehr gefragt

epa03206391 A group of skiers practice ski touring in front of the Flueela-Wisshorn, near Davos, Switzerland, on 04 May 2012. EPA/ARNO BALZARINI
Immer mehr Österreicher greifen zu Touren-Ski. Ein Tourengeher gibt rund 3.000 Euro für seine Ausrüstung aus.

Bis Ostern läuft der Verkauf von heimischen Wintersportartikeln noch. Besonders zu Touren-Ski griffen die Österreicher heuer. 55.000 Paar Touren-Ski wurden inklusive Freeride-Ski bislang verkauft. In der vorigen Saison 2011/2012 waren es nur 48.000 Paar. Weiters wurden in der aktuellen Saison 300.000 Alpin-Ski, 35.000 Paar Langlauf-Ski und 20.000 Snowboards verkauft, geht aus aktuellen Daten des Verbands der Sportartikelerzeuger und -Ausrüster Österreichs (VSSÖ) hervor.

"Für die heimische Ski-Industrie und den Sportartikel-Fachhandel sind die Touren-Ski eines der stärksten wachsenden Segmente im Wintersport", so VSSÖ-Präsident Gernot Kellermayr. Zudem sei das Frühjahr für Tourengeher noch ein Höhepunkt im Gegensatz zu den "Alpinen". Zu bedenken sei aber, das Touren-Ski stärker gekauft werden als "normale" Ski, weil es "kaum Verleih-Möglichkeiten" gibt, so Kellermayr. Insgesamt gebe es derzeit 150.000 bis 200.000 Tourengeher in Österreich.

3.000 Euro pro Ausrüstung

Geschäft machen Industrie und Handel auch mit der Ausrüstung, die über die vergangenen Jahren spezialisiert wurde - "weg vom Naturburschen, der mit 'Knickerbockern' unterwegs war - hin zu einem innovativen und hochtechnologischen Outfit für den Tourengeher", so Kellermayr. "Insgesamt gibt ein Tourengeher rund 3.000 Euro für die Ausrüstung aus. Allerdings wird nicht alles im ersten Jahr gekauft, sondern in den ersten drei Jahren - so ist das Segment für den Sportartikel-Fachhandel ein bedeutender Umsatzfaktor geworden - Tendenz steigend." Alle drei bis vier Jahre werde das Ski-Set erneuert.

Für das Set alleine geben laut VSSÖ 55 Prozent der Tourengeher mehr als 500 Euro aus. 78 Prozent der Bergsportler, die keinen Lift brauchen, geben mehr als 250 Euro für ihre tourenspezifische Bekleidung aus. Die entsprechende Befragung der "Arge Skibergsteigen" ergab weiters, dass von 700 Umfrageteilnehmern mehr als 500 eine Lawinenschutzausrüstung gekauft haben. 400 von den 700 absolvierten zudem Kurse für das Tourengehen.

Leicht gestiegen sind laut den Daten des VSSÖ auch die Verkaufszahlen bei Alpin-Ski - in der Saison 2011/2012 waren mit 290.000 Paar um 10.000 weniger verkauft worden als in der laufenden Saison. Da Industrie und Handel davon ausgehen, dass sich die Alpin-Ski-Verkäufe generell bei rund 300.000 einpendeln, sei der Touren-Ski-Markt besonders wichtig, hieß es im APA-Gespräch. Vor 6, 7 Jahren waren noch jährlich rund 400.000 Alpin-Ski verkauft worden.

Die Bedeutung des Wintergeschäfts nimmt für den Sporthandel generell ab. Mit Tourengehern werden aber gute Margen erzielt. Hervis verkauft mittlerweile in manchen Filialen mehr Touren- als Alpinski, sagte Hervis-Chef Alfred Eichblatt am Dienstag beim Bilanzpressegespräch.

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