Neues Doppel: Sport 2000 und Gigasport

Kooperation: Sechs Händler teilen sich 90 Prozent des Umsatzes. Die Branche ist unter Druck.

Anoraks gibt es auch im Modehaus. Funktionskleidung und Mountainbikes beim Diskonter und Internethändler knabbern ein weiteres Stück vom Umsatzkuchen des Sportartikelhandels ab. Die Branche hat schon leichtere Zeiten erlebt. „Sechs Sportartikelhändler decken 90 Prozent des Marktes ab, die Verkaufsfläche pro Einwohner ist um 30 Prozent höher als in Deutschland“, skizziert Holger Schwarting, Vorstand von Sport 2000, den Markt.

Rund 1,6 Milliarden Euro setzen die Fachhändler jährlich um. Dazu kommen Umsätze von Branchenfremden und Internethändlern. „Pro Kopf geben die Österreicher mit 220 bis 230 Euro doppelt so viel aus wie die Deutschen.“ Freilich enthalten diese Zahlen aber auch Einkäufe ausländischer Wintersportler und Sommergäste.

Marktmacht

Um für den Wettkampf gerüstet zu sein, kooperiert Sport 2000 ab sofort mit Gigasport. Zunächst wird gemeinsam eingekauft, eine gemeinsame Vermarktung könnte folgen. Der Marktanteil in Österreich erhöht sich dadurch laut Schwarting von 22 auf 29 Prozent.

An die Einkaufsgenossenschaft Sport 2000 sind derzeit 209 Händler mit 329 Standorten vor allem in den Tourismusorten im Westen des Landes angeschlossen. Knapp zwei Drittel des Umsatzes machen Sport-2000-Händler in Tirol, Vorarlberg und Salzburg.

Leiberl im Süden

Das Grazer Familienunternehmen Kastner&Öhler hat dagegen – mit seinen österreichweit 18 Gigasport-Filialen – vor allem in der Steiermark und in Kärnten ein Leiberl. Zusammen kommen die neuen Partner auf einen Umsatz von 450 Millionen Euro im Jahr und hoffen auf bessere Einkaufskonditionen bei der Industrie. Den Kunden werden günstigere Preise versprochen. Zudem wollen die Händler künftig gemeinsam Eigenmarken auf den Markt bringen.

Der Sportartikelindustrie ist in den vergangenen Jahren kein großer Wurf gelungen. Die letzten großen Innovationen, die die Umsätze angekurbelt haben, waren Carving-Ski und Softshell-Jacken. Das ist Jahre her. Auch von der Sportartikelmesse ISPO kommende Woche in München werden keine großen Neuheiten erwartet.

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