Sonnentor-Chef über Gift am Bio-Feld: "Sind keine Insel der Seligen"

Sonnentor-Chef über Gift am Bio-Feld: "Sind keine Insel der Seligen"
Johannes Gutmann über den Einsatz verbotener Spritzmittel, warum es seine Tees nicht im Supermarkt gibt und wann er seine Lederhose raushängt.

KURIER: Als Faustregel hat immer gegolten, dass Bio um zehn bis 12 Prozent teurer ist als konventionelle Ware. Stimmt das überhaupt noch so?

Johannes Gutmann: Nein, das hat sich schon gedreht. In Zeiten, in denen der Kunstdünger plötzlich das Dreifache kostet, sind natürlich die konventionellen Preise empfindlich gestiegen. Das heißt, es gibt mittlerweile schon manche Ware, die nicht mehr unter dem Bio-Siegel verkauft wird. Sondern als konventionelle Ware – weil ja die Preise dort auch nicht mehr schlecht sind.

Eine gute Entwicklung?

Ich habe da ein lachendes und weinendes Auge. Letztlich ist jeder Quadratmeter mehr Biofläche gut für die Umwelt.

Biobauern haben mitunter Probleme, weil ihre Felder von anderen konventionellen Feldern kontaminiert sind. Nimmt dieses Problem weiter zu?

Das ist schon lange Jahre so. Mit einer neu gegründeten Bio-Bewegung haben wir an 15 Standorten in Ostösterreich ein Jahr lang Proben von Luft, Regenwasser und sogar Bienenbrot genommen und diese wissenschaftlich ausgewertet.

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