Sonnentor-Chef Gutmann - "Mutrede" eines Freiheitskämpfers

Sonnentor-Eigentümer Johannes Gutmann war einst arbeitslos. Heute beschäftigt er über 500 Mitarbeiter. Im KURIER plädiert er fürs "Unternehmertum".

Sie ist sie immer dabei: die Lederhose. Auch bei unserem Termin für die Mutrede trägt Johannes Gutmann seine Lederhose. Sie ist sein ganz persönliches Markenzeichen und hat ihn von Beginn seiner unternehmerischen Karriere an begleitet.

Damit für all jene, die ihn vielleicht noch nicht so kennen, kein Missverständnis entsteht: Gutmann verkauft keine Lederhosen, sondern Kräutertees, Gewürze etc.

Symbol der Freiheit

Sonnentor-Chef Gutmann - "Mutrede" eines Freiheitskämpfers

Am Anfang haben manche geglaubt, er würde Tore verkaufen. Das kommt vom Namen seines Unternehmens: Sonnentor.

Warum heißt die Firma eigentlich Sonnentor und nicht Gutmann? „Weil ich mich nicht als Person verkaufen möchte, sondern bäuerliche Produkte.“

Dazu benötigte Gutmann ein Symbol. So kam er auf Sonnentor. Weil die sogenannten Sonnentore die typischen bäuerlichen Hoftore im Waldviertel sind. In den alten Zeiten war die Verwendung dieser Form der Hoftore ein Vorrecht der freien Bauern.

Unabhängigkeit

Sonnentor-Chef Gutmann - "Mutrede" eines Freiheitskämpfers

Das passt gut zum Selbstverständnis von Gutmann. Unternehmer sein, dass bedeutet für ihn Unabhängigkeit. Deshalb plädiert er in seiner Mutrede für’s Unternehmertum. Speziell für (junge) Leute, die sich nicht „verdrehen“ wollen. „Das draußen warten Chancen auf Euch. Macht etwas daraus“, sagt er.

Nicht verdrehen heißt für Gutmann auch, dass man als Unternehmer authentisch bleibt. „Wenn man etwas mit Herz und mit Hirn macht, dann stellt sich auch der Erfolg ein.“

"Wir können etwas verändern"

Und das auch in schwierigen Zeiten wie diesen. Covid erzeuge natürlich Probleme – für die Gesellschaft und für die Unternehmen. Aber Krisenzeiten seien auch eine Chance. Und bei Gutmann klingt das nicht wie eine abgedroschene Floskel.

Denn er hat den Zeitgeist früher erkannt als andere. Zuletzt fuhr Sonnentor überdurchschnittliche Ergebnisse ein. „Wir haben so viel Aufträge bekommen, weil regionale Unternehmen plötzlich wieder im Vordergrund stehen. 

Das heißt: Wir sollten wieder unsere Wurzeln suchen. Vor der Haustür etwas bewegen. Und da ist so viel möglich. Also: Das sind auch Chancen, um es wieder ins Lot zu bringen.“

 

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