Zoubeks Eltern haben 1997 den Bauernhof ihrer Großeltern übernommen und voll und ganz auf Bio umgestellt. „Das war absolutes Neuland für diese Zeit, auch für unsere Region.“ Seit damals sind 25 Jahre vergangen – ein Jubiläumsjahr. „Bio ist längst keine Nische mehr.“ Die Zoubeks seien Bio-Landwirte aus Überzeugung und aus Leidenschaft. „Und jedes mehr produzierte Biolebensmittel ist ein Schritt in die richtige Richtung.“
Trotz der steigenden Nachfrage – Adamah selbst hat rund 8.000 regelmäßige Kunden, die regelmäßig beliefert werden – sieht Zoubek noch keinen Engpass. „Es gibt genug Bioprodukte in Österreich.“ Die Herausforderung sei es, diese zu bündeln und zu vertreiben. Adamah macht dies über die Biokistln, die direkt an die Abnehmer geliefert werden.
Preislich ist laut Zoubek kaum ein Unterschied zu herkömmlicher Ware. Sie verweist dabei auf eine aktuelle Studie vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau. Demnach ist ein wöchentlicher Einkauf von Bio-Lebensmitteln nur um 12 Euro teurer. „Das ist es mir schnell wert im Sinne der Umwelt und für die Gesundheit meiner Familie“, findet Zoubek.
Rund zwei Drittel der 2.500 Produkte im Sortiment kommen von 150 langjährigen Lieferanten, zum Teil auch aus dem näheren und ferneren Ausland, wie etwa Südfrüchte. „Wir haben eine eigene Landwirtschaft und wir wissen somit, wie das funktioniert“, sagt Zoubek. „Aber wir wollen bewusst den Wocheneinkauf unserer Kundinnen und Kunden abdecken können, damit sie nicht erst wieder in einen Supermarkt oder sonst wohin laufen müssen.“
Der Familienbetrieb setzt daher „auch bewusst auf internationale Lieferanten“. Die Ware aus Übersee werde aber nicht mit dem Flugzeug, sondern mit dem Schiff geliefert, das mache einen großen Unterschied beim ökologischen Fußabdruck. Und die Ware sei zudem Fairtrade, weil den Zoubeks auch die sozialen Aspekte wichtig seien. „Das alles wird überprüft und man kann davon ausgehen, dass die Ware den Richtlinien der Bioverordnung in anderen Ländern entspricht“, meint die Geschäftsführerin.
Keine Staatsgrenzen
Auch aus benachbarten Ländern wird zugekauft, etwa Paradeiser aus Italien oder tschechische Birnen. „Die sind genauso oder vielleicht sogar regionaler als der Vorarlberger Bergkäse. Man muss da offen ohne Staatsgrenzen denken. Aber natürlich schauen wir drauf, dass es nur Ware ist, bei der es wirklich Sinn macht, sie zu importieren“, betont Zoubek.
Auch bezüglich der Mitarbeiter denkt sie weltoffen. Sie kommen aus vielen Ländern, aber auch aus der unmittelbaren Nachbarschaft, etwa der Slowakei, die nicht weit entfernt ist. „Wir haben Personal, das teilweise schon zig Jahre bei uns ist“, so Zoubek. „Das ist wirklich ein eingespieltes Team und das macht sich gerade in Krisenzeiten bewährt.“
Es sei aber wie in vielen Branchen schwierig, neue Mitarbeiter zu finden, „weil wir doch sehr abseits vom Schuss sind“. Und es fehle manchmal auch am Engagement und den Willen, Verantwortung zu übernehmen und selbstständig zu arbeiten. Das Know-how stehe gar nicht so sehr im Vordergrund, sondern „der Spirit, wirklich etwas verändern zu wollen und das auch zu leben“. Es gebe aber immer wieder Quereinsteiger, „die sagen, mir macht der alte Job keinen Spaß mehr und ich möchte jetzt etwas Sinnvolles machen.“
Adamah feiert zwar das 25-Jahr-Jubiläum heuer nicht groß. Jedoch findet am 3. und 4. September das BioHof-Fest mit Musik, Workshops und Kinder-Programm statt. Infos unter www.adamah.at/biohoffest
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